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Gedenktage 2001: Vom Wirken und Werk bedeutender Frauen und Männer aus dem deutschen Osten

 
     
 
Es wird kein Zweifel bestehen, daß ein Ereignis aus der Masse der Gedenktage in kommenden Jahr besonders herausragt und alles andere überstrahlt: die Erinnerung an die Krönung Kurfürst Friedrichs III. von Brandenburg als Friedrich I. König in Preußen a 18. Januar 1701. Am 17. Dezember vor 300 Jahren waren der Kurfürst und seine Gemahlin Kurfürstin Sophie Charlotte, von Berlin aus aufgebrochen und hatten sich mit eine gewaltigen Tross von Begleitern nach Königsberg begeben. Für den gesamten Zug sollen 3 000 Vorspannpferde
gebraucht worden sein, die von den Bauern und Gütern auf dem Weg zu Verfügung gestellt werden mußten. Nach zwölf Tagen erreichten die hohen Herrschafte Königsberg, wo das glanzvolle Fest schließlich seinen Anfang nahm und in de eigenhändigen Krönung Friedrichs am Morgen des 18. Januar 1701 im Audienzssaal de Königsberger Schlosses seinen ersten Höhepunkt fand. – Der Grundstein für ein neue Großmacht war gelegt.

Ostdeutschland, das Land, das Preußen den Namen gab, hat im Laufe von viele Jahrhunderten immer wieder Frauen und Männer hervorgebracht, die auf ihre Weise die Wel bewegten und deren Schaffen über die Zeit hinaus Bestand hat. Ihrer zu gedenken soll un Aufgabe und Verpflichtung sein. Und so mögen "runde" Geburts- oder Todestag Anlaß sein, sich an dieser Stelle einiger weniger Frauen und Männer aus dem Kulturlebe zu erinnern und ihre besondere Leistung zu würdigen.

In Königsberg erblickte am 24. Januar vor 225 Jahren ein Mann das Licht der Welt, de sein Publikum in Erstaunen versetzen sollte – zum einen als Komponist, zum andere als Schöpfer schauriger Geschichten: der Jurist Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, de seinen dritten Vornamen aus Verehrung für Mozart in Amadeus umänderte. Aus Danzi stammte der Kupferstecher Daniel Nikolaus Chodowiecki (275. Geburtstag am 16. Oktober); e starb vor 200 Jahren am 7. Februar in Berlin. Der Illustrator und Schilderer de bürgerlichen Lebens seiner Zeit hat als Maler und Radierer eine unermeßliche Fülle vo Werken hinterlassen. Ebenfalls in Danzig geboren wurde Johannes Falk. Der Zeitgenoss Goethes und Gesprächspartner des Dichterfürsten starb vor 175 Jahren (14. Februar); e gilt auch als Vorreiter der Inneren Mission.

Ein viertel Jahrhundert ist am 7. März vergangen, da ein Mann für immer seine Auge schloß, der sich der Musikgeschichte seiner Heimat verschrieben hatte: Erwin Kroll. De Musikkritiker und -schriftsteller aus Deutsch Eylau hat mit seinem Buch "Musikstad Königsberg" (Freiburg 1966; leider vergriffen) ein mittlerweile begehrte Standardwerk geschaffen. Am 19. März vor 100 Jahren wurde auf Gut Kalkstein, Krei Fischhausen, die spätere Grafikerin und Illustratorin Eva Schwimmer geboren. Die 1952 mi dem Kunstpreis der Stadt Berlin Ausgezeichnete schrieb auch zahlreiche Novellen un Erzählungen, die u. a. auch im veröffentlicht wurden. 125 Jahre sin vergangen, daß Heinrich Spiero in Königsberg geboren wurde (24. März). 1905 rief er a der Elbe die Hamburger Kunstgesellschaft ins Leben und führte die erste Ausstellung mi Werken der Käthe Kollwitz in Hamburg durch. Mit den großen Dichtern und Schauspieler seiner Zeit war er eng bekannt und wußte darüber auch in seinem Erinnerungsbuc "Schicksal und Anteil" lebendig zu berichten. 100 Jahre sind vergangen, daß de Schriftsteller Ottfried Graf Finckenstein im westpreußischen Schönberg geboren wurde (a 5. April). In seinen Romanen   schilderte er eindrucksvoll das Leben seine westpreußischen Landsleute.

Den "ostdeutschen Bach" nannte man den vor 325 Jahren in Sensbur geborenen Georg Riedel (am 6. Juni). Der Kantor der Altstädtischen Kirche in Königsber vertonte das gesamte Matthäus-Evangelium, alle 150 Psalmen und die ganze Offenbarun Johannis. Vor 125 Jahren wurde die spätere Schriftstellerin Erminia v. Olfers-Batocki au Groß Ratshof bei Königsberg geboren (29. Juni); ihre Kindheit verbrachte sie auf Tharau wo sie schon früh begann, ihre Beobachtungen und Erlebnisse niederzuschreiben. Stet setzte sie sich nachdrücklich für die Reinerhaltung des heimatlichen Platt ein. 95 Jahr alt geworden wäre im Jahr 2001 eine Reihe von Künstlern, die viel zu früh abberufe wurden, hatten sie doch noch so viel zu sagen: Norbert Ernst Dolezich (* 16. Februar) Hellmut Marcus (* 28. August), Ruth Faltin (* 29. September). 90 Jahre alt geworden wär am 25. Juli die Graphikerin und Dichterin Ursula Enseleit aus Wenzken, Kreis Angerburg die 1978 mit dem Ostdeutschen Kulturpreis für Bildende Kunst ausgezeichnet wurde. Vo 85 Jahren wurde in Königsberg der Maler Fred Thieler geboren (17. März), der als eine der bedeutenden Vertreter des Informel in die Kunstgeschichte eingegangen ist.

In Pommern wurde vor 100 Jahren ein Mann geboren, der sich als Maler einen Name machte: Richard Zenke aus Rügenwalde (23. August). Ab 1935 wirkte er als Zeichenlehre (später als Studienrat) an der Vorstädtischen Oberschule in Königsberg, leitete als Fachberater für Kunsterziehung verschiedene Arbeitsgemeinschaften und organisiert Ausstellungen. Ebenfalls der Kunst verschrieb sich eine Frau, die sich vor allem de Porträt zuwandte: Elisabeth Wolff-Zimmermann, geboren vor 125 Jahren in Posen (am 14 September). Als Gattin des Graphikers und Lehrers an der Königsberger Kunstakademie Heinrich Wolff, lebte sie lange Jahre in der alten Krönungsstadt am Pregel. Ein Lebe für die Musik führte Georg Vollerthun, vor 125 Jahren am 29. September in Fürstena (Danziger Werder) geboren. Neben seinen Kompositionen für Klavier und seinen Vokalwerke mit Orchester fanden vor allem seine Orgelkompositionen im Stile Bachs große Beachtung.

Seine Geschichte der Musik in Ost- und Westpreußen ist zu einem unentbehrliche Nachschlagewerk für Freunde der schönen Töne geworden: Joseph Müller-Blattau; er star vor 25 Jahren (am 21. Oktober). Der gebürtige Elsässer gründete auch da Musikwissenschaftliche Institut in Königsberg. Ebenfalls vor 25 Jahren starb der au Mehlsack stammende Bildhauer Georg Fuhg (13. November). Sein Bronze-Standbild de Trakehners Hessenstein schmückt noch heute den Vorgarten des Ostheims in Bad Pyrmont 1964 wurde Fuhg mit dem Ostdeutschen Kulturpreis ausgezeichnet. 125 Jahre sin schließlich vergangen, daß der Schöpfer der Oper "Der Widerspenstige Zähmung", Hermann Gustav Goetz, im schweizerischen Hottingen starb (3. Dezember).

Die Reihe der Frauen und Männer aus Ostdeutschlands Kulturleben, die Bedeutende geleistet haben, ließe sich fortsetzen. Mosaiksteinchen reiht sich an Mosaiksteinchen un formt ein buntes Bild. Wie arm wären wir ohne diese Frauen und Männer, die mit ihre Wirken und Werk noch heute unsere Welt bereichern. Und so werden wir in dieser Zeitun auch immer wieder auf das Schaffen derjenigen eingehen, die (nach Herder) mit Begeisterun Großes und Gutes auf dieser Erde geleistet haben
 
     
     
 
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