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Italien hat gewählt - der amtierende konservative Ministerpräsident Silvio Berlusconi verliert die Wahl. Oppositionschef Romano Prodi konnte das Mitte-Rechts-Bündnis Berlusconis überholen, gerade die Berlusconi-Partei Forza Italia verlor im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen vor fünf Jahren deutlich Stimmen. Demnach konnte das Mitte-Links-Lager über 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.
Mit 86 Prozent der Wahlberechtigten gingen diesmal ungewöhnlich viele Italiener zur Wahl. Die Prognosen hatten bereits lange im voraus dem Sozialist en und Ex-EU-Kommissionspräsidenten Prodi den Sieg vorhergesagt. Das für Italien neue Verhältniswahlrecht vergrößert den Wahlvorsprung der Sozialisten in einen satten Vorsprung bei der Sitzverteilung. So erringen sie und ihre Verbündeten im Abgeordnetenhaus mindestens 340 der 630 Mandate.
1996 war Prodi schon einmal gegen Berlusconi angetreten, gewann auch damals die Wahl, wurde aber von den mitregierenden Kommunisten gestürzt. Diesmal war der Wahlkampf überschattet von heftigen verbalen Attacken. So hatte Berlusconi Anhänger Prodis öffentlich als "Vollidioten" beschimpft. Berlusconi war im Vorfeld der Wahlen wegen seiner Medien- wie Wirtschaftspolitik heftig kritisiert worden. Der 69jährige stand seit 2001 an der Spitze der Regierung. |
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