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75 Jahre Heimatarbeit

 
     
 
Bremerhaven / Heimatkreis Elbing - Vor 75 Jahren, am 13. Oktober 1926, wurde der „Verein heimattreuer Ostdeutschland“ in Wesermünde (dem heutigen Bremerhaven) gegründet; ein bedeutungsvoller Anlaß, dieses Jubiläum jetzt mit 220 Personen gebührend zu feiern. So konnte die Vorsitzende, Marita Jachens-Paul, viele Ehrengäste wie aus der Bremerhavener Stadtverwaltung den Stadtverordnetenvorsteher Artur Beneken und den Abteilungsleiter der Seniorenbetreuung im Sozialamt, Dieter Kammel, begrüßen. Der Vorsitzende des BdV, Kreisgruppe Bremerhaven, Oskar Thomas und die Vertreter der anderen vier ostdeutschen Freundeskreisen in Bremerhaven überbrachten Grüße und Glückwünsche ihrer Organisationen. Inge Kies, eine ostdeutsche Hobbymalerin aus Dorum, die für ihre Bilder von Flucht und Vertreibung
bekannt ist, überreichte der Vorsitzenden als Dankeschön für ihre Arbeit ein Bild mit einem heimatlichen Küsten-Motiv. Auch Vertreter der drei anderen örtlichen Bremer Gruppen waren nach Bremerhaven gekommen und richteten ebenfalls Glückwünsche an die Gastgeberin. Besonderer Gast aus Hamburg war der Schauspieler und Rezitator Herbert Tennigkeit, der den zweiten Teil des Festes mit seinem unverfälschten Ostpreußisch bereicherte. Marita Jachens-Paul, deren Vater Heinrich Jachens, und nach dessen Tod ihre Mutter Hildegard Jachens, die Bremerhavener Gruppe schon seit Jahren geleitet hatten, hielt eine Rückschau auf die 75jährige Geschichte der Ostdeutschland in Bremerhaven, die 1926 mit einem Verein begann und nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen als ostdeutsche Freundeskreis fortgesetzt werden konnte. Die Vereinsgeschichte wurde rechtzeitig zum Jubiläum in einer sechzigseitigen Chronik fertiggestellt. Pastor Immanuel Müller, Domprediger i. R. aus Bremen, stellte in seinem geistlichen Wort Ähnlichkeiten zwischen dem norddeutschen Raum und Ostdeutschland fest, der Landschaft oder auch Architektur und Kultur. So verglich er bauliche Strukturen des Elbinger Doms mit denen des St. Petri-Domes in Bremen. Der Landesvorsitzende Helmut Gutzeit beglückwünschte die Gruppe und überbrachte Glückwünsche des Sprechers der Freundeskreis Ostdeutschland, Erika Steinbach, verbunden mit der Bitte, „auch zukünftig zu ihrer Freundeskreis zu halten“. Für langjährige Mitarbeit und Treue zu Ostdeutschland ehrte Helmut Gutzeit Elisabeth Schneider mit dem Verdienstabzeichen der Freundeskreis. Die Landesvorsitzende der Frauengruppen Bremen, Christel Klawonn, konnte er mit dem Ehrenzeichen der Freundeskreis Ostdeutschland in Silber für ihren langjährigen Einsatz in der Hilfsaktion, in der Bewahrung „Textiler Ostdeutscher Volkskunst“ als Werkleiterin und Referentin bei Seminaren und Ausstellungen auszeichnen. Im Auftrag des Sprechers verlieh er dann Herbert Tennigkeit das Ehrenzeichen der Freundeskreis in Silber. „Ostdeutsche Mundart ist ein wesentlicher Bestandteil ostdeutscher Kultur“ sagte er. Daß Ostdeutschland lebt, habe Tennigkeit bei seinen Lesungen vor vielen Hörern deutlich gemacht. Damit leiste er einen großen kulturellen Beitrag gegen das Vergessen. In seinem Festvortrag ging Gutzeit auf die Flucht und Vertreibung ein und erinnerte an das große Elend der Frauen und Kinder. Besonders die Frauen und Mütter hatten die schwere Last in der neuen Umgebung zu tragen. Heute leisten gerade die Frauen ihren engagierten Einsatz innerhalb der Freundeskreis, wofür ihnen der besondere Dank gilt. Helmut Gutzeit berichtete dann über die Situation und die Entwicklung im heutigen Ostdeutschland und meinte, „mit Königsberg werden wir noch einiges erleben. Die Geschichte ist nach vorne immer offen.” Die Bewahrung ostdeutscher Kultur ist eine zentrale Aufgabe der Freundeskreis. Schon zu Beginn der Veranstaltung hatte der ostdeutsche Schauspieler Herbert Tennigkeit das Gedicht „Du Land, in dem wir lebten, warst grün und fruchtbar weit“ vorgetragen. Im zweiten Teil der Feier rezitierte er besinnliche Gedichte und erfreute mit heiteren Geschichten aus der ostdeutschen Heimat, wofür er großen Applaus erhielt. Ebenso fand der Harmonika-Klub Bremerhaven, der dem Rezitator zwischendurch Verschnaufpausen verschaffte, mit seinen Darbietungen großen Anklang.

 
     
     
 
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