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Aborigines

 
     
 
Die international gebräuchliche Bezeichnung für die Ureinwohner Australiens lautet Aborigines (Altaustralier, Koori), die nach bisherigen Erkenntnissen zwischen 60 000-30 000 Jahren in mehreren Wellen aus Indien, Malaya und Neuguinea in den fünften Kontinent eingewandert sind. Diese Autochthonen bildeten im Laufe der Jahrzehntausende etwa 500-600 verschiedene Ethnien und ebenso viele Sprachen aus. Man hat festgestellt, dass um das Jahr 1000 n. Chr. die Aborigines Handelskontakte mit den Bewohnern der Insel Celebes hatten, aber prinzipiell auf ihren Erdteil beschränkt blieben. Als die Niederländer im 17. Jahrhundert die Westküste Australiens erkundeten und die Briten dann 1770 einen ersten Anspruch auf das heutige Neusüdwales erhoben, gab es noch rund 300 000 Aborigines, die als Jäger und Sammler in sog. „Schweifhorden“ vornehmlich Jagd auf Kängurus, Opossums, Emus und Ratten sowie Eidechsen machten. 1788 brachten die Engländer die ersten Strafgefangenen nach Australien und begannen nach und nach das Land zu erforschen und zu besiedeln. 1929 waren nur noch 75 000 Aborigines am Leben, seither ist ihre Zahl wieder gestiegen und konnte im Jahr 2000 mit etwa 266 000 angegeben werden. Die Tasmanier sind inzwischen ausgestorben und von den vielen Einzelsprachen der 14 großen Sprachfamilien sind die meisten nicht mehr vorhanden. Nachdem lange Zeit die Aborigines keinen besonderen Schutz durch die englischen Behörden und die spätere australische Regierung genossen, wurde 1967 ihr Status erstmals offiziell festgelegt und auch Schulen für sie eingerichtet, in denen etwa 20 Sprachen von ihnen als muttersprachlicher Unterricht neben der Amtssprache Englisch anerkannt wurden. Letztlich jedoch sind die Aborigines nach wie vor Entwurzelte, die sich in der Welt der Weißen nur schwer zurechtfinden und sich mehr und mehr als Viehtreiber und Hilfsarbeiter auf den Farmen der Weißen verdingen. Jene Stämme, die ihr ursprüngliches Leben in den meist unwirtlichen Regionen des Landes beibehalten, werden nicht durch Häuptlinge, sondern durch einen Altenrat geführt, haben sich sehr speziellen Heiratsvorschriften zu unterwerfen und sind in religiöser Hinsicht ihren Naturkulten und ihrer mystischen Ahnenverehrung treu geblieben.
 
     
     
 
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