Arier

Der von den Nationalsozialisten völlig missbrauchte Name der Arier sollte in ihrer selektiven Rassetheorie nur „Menschen deutschen oder artverwandten Blutes“ umfassen. Mit einem „Arier-Nachweis“ sollte die Abgrenzung zu Nicht-Ariern sogar dokumentiert werden. In Wirklichkeit trifft die Bezeichnung Arier jedoch nur auf das frühgeschichtliche Volk zu, das zwischen 1900 und 1500 v. Chr. aus Zentralasien nach Indien einwanderte, die Indus-Kultur zerstörte und die Völker der Bodo und Munda unterwarf. Zur Regelung der sozialen Gegensätze zwischen Siegern und Besiegten wurde das Kastensystem eingeführt, gestützt auf die religiösen Lehren des Brahmanismus, die später zwar von den Buddhisten und Jainisten in Frage gestellt, jedoch nicht beseitigt werden konnten. Im 3. Jahrhundert v. Chr. entstand dann aus dem Brahmanismus der ältere Hinduismus, gleichzeitig entstand das Maurya-Reich in Nordindien, das bei seiner Ausbreitung nach Süden mit den Drawida zusammenstieß. In der Sprachwissenschaft werden vielfach die indogermanischen bzw. indoiranischen Sprachen auch als indoarisch bezeichnet.