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Erinnerung an bessere Fußball-Zeiten: Mit einem 3:2 Sieg über die als Favorite geltenden Ungarn wird die deutsche Nationalmannschaft im ausverkauften Berne Wankdorfstadion am 4. Juli 1954 überraschend Weltmeister. Der sportliche Erfolg stärk das durch den verlorenen Krieg geschwächte Selbstbewußtsein der Westdeutschen.

Da sich nur wenige zu dieser Zeit einen teuren Fernsehapparat leisten können, bilde sich schon lange vor Spielbeginn überall in Deutschland große Menschenmengen, die sic an den Schaufenstern
der Radio- und Fernsehgeschäfte in gespannter Erwartung die Nase platt drücken. Auch die in den Gaststuben und den öffentlichen eingerichtete sogenannten Fernsehstuben aufgestellten Apparate sind dicht umlagert.

Ungeduldig erwarten Tausende im Stadion und Millionen in Deutschland den Spielbeginn Eine ganze Nation fiebert mit ihren Helden, als endlich der Anpfiff ertönt. Für die Fußballexperten gelten die Ungarn, vor allem mit ihrem Ballzauberer un "Fußballgott" Ferenc Puskas, als eindeutige Favoriten. Der deutschen Truppe u Bundestrainer Josef ("Sepp") Herberger werden deshalb allenfall Außenseiterchancen eingeräumt.

Für die sieggewohnten Ungarn scheint das Spiel zunächst auch völlig planmäßig zu verlaufen, als sie nach deutschen Schnitzern in der Abwehr nach nur neun Minute erwartungsgemäß durch Tore von Puskas und Csibor mit 2:0 in Führung liegen. Keiner gib zu diesem Zeitpunkt noch einen Pfifferling auf die deutsche Elf, zumal diese in Vorrundenspiel am 20. Juni gegen Ungarn bereits eine schmachvolle Niederlage hatt einstecken müssen. Die Sportwelt rätselt bis heute darüber, ob der gewiefte Taktike Herberger bewußt, um einige Spieler zu schonen, im ersten Spiel gegen die Ungarn ein Ersatzmannschaft auflaufen ließ. Im Endspiel steht den Ungarn jedenfalls ein erstklassige Mannschaft gegenüber.

Überrascht und im Vorgefühl eines sicheren Sieges, müssen die Ungarn feststellen daß diese deutsche Mannschaft nicht so leicht aufgibt, sondern kämpft. Die deutsche El schöpft wieder neue Hoffnung, als Max Morlock der Anschlußtreffer gelingt. Lohn de deutschen Anrennens gegen das ungarische Tor ist dann in der 18. Minute der deutsch Ausgleich durch den für Rot-Weiß Essen spielenden Helmut Rahn.

Ein solcher Gleichstand von 2:2 ist schon an sich eine Fußballsensation. Ungläubi berennen daraufhin die Ungarn immer wieder, von Puskas nach vorn getrieben, das deutsch von der Düsseldorfer Torwart-Legende Toni Turek glänzend bewachte Tor. "Toni, Toni du bist Gold wert", hört man erleichtert den Reporter Herbert Zimmermann mit seine berühmt gewordenen Rundfunkreportage aus dem schweizerischen Stadion, als Turek eine Ball von Puskas im letzten Moment gerade noch auf der Linie halten kann. Die Generaloffensive der Ungarn ist damit zunächst abgewehrt.

Mit vor Aufregung zitternder Stimme schildert der Reporter dann geradezu Unglaubliches "Deutschland jetzt am linken Flügel. Schäfer flankt nach innen, Kopfball – Abgewehrt. Aus dem Hintergrund kommt Rahn; Rahn müßte schießen! Er schießt – Tor Tor, Tor! Tor für Deutschland! Halten sie mich für verrückt, halten sie mich fü übergeschnappt: Ich glaube, auch Fußball-Laien sollten ein Herz haben, sollten jetz Daumen halten, viereinhalb Minuten Daumen halten in Wankdorf. 3:2 für Deutschland nac dem Linksschuß von Rahn. … Der Sekundenzeiger, er wandert so langsam. Wie gebann starre ich hinüber … jetzt spielen die Deutschen auf Zeit … und die 45. Minut ist vollendet". Und mit bebender Stimme fährt er unter dem losbrechenden Jubel in Stadion fort: "Aus, aus, aus, aus! Das Spiel ist aus! Deutschland is Weltmeister!"

Nach ihrem Sieg fassen sich die deutschen Spieler an den Händen, und wenig späte kann der Kaiserslauterer Spieler Fritz Walter die Weltmeisterschaftstrophäe aus de Händen des Präsidenten der Weltfußballorganisation FIFA, Jules Remit, entgegennehmen Nach Erklingen der deutschen Nationalhymne tragen die deutschen Spieler "den Vate ihres Sieges", ihren Trainer Sepp Herberger, auf den Schultern vom Platz. Zurüc bleiben die traurigen ungarischen Spieler, für die eine (Fußball-) Wel zusammengebrochen ist. Für sie bewahrheitet sich Herbergers markanter Spruch "Fußball ist deshalb spannend, weil niemand weiß, wie das Spiel ausgeht." De zweifache Torschütze Helmut Rahn und die anderen "Helden von Bern", wie si fortan genannt werden, werden bei ihrer Rückkehr nach Deutschland überall herumgereich und begeistert gefeiert.

Neben dem sportlichen Erfolg, den nur die geschlossene Mannschaftsleistung möglic gemacht hat, – "Elf Freunde müßt ihr sein" –, verkörpert für viel Deutsche dieser Sieg und der Weltmeistertitel auch einen weiteren Schritt auf dem Weg zu Wiedererlangung der internationalen Anerkennung. Dies ist das Besondere an dem Datum de 4. Juli 1954, das auch trotz weiterer späterer sportlicher Erfolge, wie den erneute Titelgewinnen im Jahre 1974 und 1990, das "Wunder von Bern" in der Erinnerun der Deutschen nicht vergessen läßt.

 
     
     
 
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