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Aufklau Ost

 
     
 
Einbrüche organisierter Banden aus Osteuropa haben in Deutschland neue Formen angenommen - neben Wertsachen sind Ge- und Verbrauchsgüter jetzt das Ziel immer dreisterer Überfallserien. Ob Autoersatzteile, Zahnarztwerkzeug, Rasierklingen oder die neueste Generation von Fahrzeugdiagnosegeräten, mit denen sich sogar Wegfahrsperren knacken lassen - die Diebe schlagen blitzschnell zu, stehlen und verschieben selbst einfachste Ersatzteile. Der angerichtete Schaden ist dabei oft größer als der eigentliche Wert der gestohlenen Ware. Allein in Lübeck entstanden in Zahnarztpraxen mindestens 40.000 Euro Schaden durch den Diebstahl
von Bohrern, der Praxisbetrieb war wochenlang eingeschränkt. Selbst Brillengeschäfte werden geplündert, die Fassungen gestohlen, wie unlängst in Hamburg. 1.500 Brillengestelle, Computer und sogar das schwere Spezialwerkzeug zum Abmessen der Brillen wurden entwendet und somit ein ganzes Geschäft einfach übers Wochenende geplündert.

Auch Reifen sind bei Verbrechern begehrt. Werkstätten in ganz Deutschland verzeichnen einen Pneu-"Schwund". Neben mehr oder weniger wertvollem Ersatz- und Gebrauchsmaterial werden sogar alte und neue Spezialfahrzeuge, bis hin zu kompletten Baggern für den "Aufbau Ost", verschoben. Im Raum Nürnberg verschwanden von Baustellen riesige Teermaschinen.

Selbst die EU, Verfechter offener Grenzen gemäß Schengener Abkommen, zeigt sich angesichts der Bandenkriminalität in Deutschland besorgt. Auf dem Internetportal der EU analysiert der Katastrophenforscher Wolf Dombrowsky von der Universität Kiel: "Die ,Wertschöpfungssegmente des Verbrechens sind erkennbar verteilt. Auto- und Ersatzteildiebstahl sind in polnischer, estnischer und ukrainischer Hand, Wohnungseinbrüche in rumänischer."

Die Polizei ist meist chancenlos, da die Diebe schnell vorgehen und ihre Opfer oft präzise ausspähen, getarnt als Reinigungs- oder Sicherheitskräfte. Trotz angekündigter schärferer Kontrollen an den Ostgrenzen dürften die international tätigen Banden noch lange leichtes Spiel haben. Die deutsche Versicherungswirtschaft spricht für das erste Quartal 2004 von einer deutlichen Zunahme der Diebstahls-Schadensfälle und erwartet kein baldiges Ende. Höhere Beiträge sind so nur eine Frage der Zeit.

 
     
     
 
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