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Bilder rumänischer Geschichte

 
     
 
Das Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus beherbergt bis 31. Juli die Fotodokumentarausstellung "Geist hinter Gittern", die Verbrechen des Kommunismus in Rumänien zum Thema hat, und eine Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Johann Untch. Dr. Walter Engel, Direktor des Gastgeberhauses, betonte bei der Eröffnungsveranstaltung, daß sich die Stiftung den Themen "Erinnerungsarbeit" und "Gedächtnis-kultur" besonders stark angenommen habe. In diesem Sinne sei auch besonders die aktuelle Ausstellung über die Verbrechen des Kommunismus in Rumänien als willkommene Gelegenheit zu betrachten, einmal mehr an aufrechte Charaktere in der Zeit der kommunistischen Diktatur
zu erinnern.

Die Exponate der Fotoausstellung sind von rumänischen Zeithistorikern und Wissenschaftlern der Gedenk- und Forschungsstätte für die Verbrechen des Kommunismus in der nordrumänischen Stadt Sighet "Memorial Sighet" und der Bukarester Stiftung "Academia Civica" (Bürgerakademie) ausgewählt worden. Eine Reihe von Fotografien führt in die geographische und historische Region Maramuresch ein. Eine Porträt-Serie zeigt Persönlichkeiten, die während des Kommunismus getötet wurden. Andere Bilder und Lebensläufe stellen oppositionelle Personen dar, die die Einkerkerung und die Zwangsinternierung in Arbeitslagern überlebten.

Entsprechend den Devisen "Durch Zivilisation zur Demokratie" und "Aufklärung schützt vor Wiederholung" leistet eine Gruppe von Intellektuellen hervorragende Informations- und Erziehungsarbeit. Die Sichtung, Syste- matisierung und wissenschaftliche Aufarbeitung der Verbrechen aus vier Jahrzehnten kommunistischer Staatskriminalität sind Arbeitsschwerpunkte, die der rumäniendeutsche Journalist Hans Bergel hervorhebt. Der heute in München lebende Bergel gehörte selber mehrfach zu den Opfern des kommunistischen Terrors in seinem ehemaligen Heimatland Rumänien. Für seine Verdienste um die "Academia Civica" wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

"Da ist einer, der sich das Gesicht durch die Zeit bewahrt hat", heißt es in dem Beitrag über den bildenden Künstler Johann Untch, dessen Werke die Besucher des Gerhart-Hauptmann-Hauses noch bis Ende des Monats bewundern können. Der 1926 in Schäßburg/Siebenbürgen (Rumänien) geborene Untch hat seine Arbeiten seit 1969 regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen in Rumänien und seit seiner Ausreise in die Bundesrepublik (1982) verstärkt auch in Deutschlands gezeigt.

In der aktuellen Ausstellung sind Zeichnungen, Druckgrafik (Radierung, Lithographie, Holz- und Linolschnitt) und diverse Illustrationen zu sehen. Charakteristisch für viele von Untchs Bildern ist, daß sie mitunter Geschichten erzählen, die voll alpdruckhafter Dramatik stecken. Durch die Verschmelzung von Bild und Epik gelingt es dem Künstler, den Betrachter in den Bann seiner Arbeiten zu ziehen.

In jüngster Zeit hat sich Johann Untch auch als Buchautor einen Namen gemacht. Er veröffentlichte die autobiografische Schrift "Tage die man nie vergißt" zunächst im Selbstverlag und dann im Verlag des Südostdeutschen Kulturwerkes, München. D.
 
     
     
 
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