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Bundeswehr: Offensiv vertreten

 
     
 
Reserveoffiziere sollen sich "nich schamvoll verstecken", hat der derzeitige Bundesverteidigungsminister Scharping in einem Interview mit der Zeitschrift für Bundeswehr-Reservisten "Loyal" (6/2000 gefordert. Er rühmte Reserveoffiziere, die jetzt in verantwortungsvollen Stellungen in Zivilleben stehen und "die Qualität von ausgeschiedenen Soldaten zu schätze wissen." Er animierte sie, ihre Vergangenheit "nicht schamvoll zu verstecken sondern sie ganz offensiv zu vertreten."

Das sind in der Tat ganz neue Worte. Reserveoffiziere sollen nicht nur ihre Offiziersrang bekennen, sondern in ihrem jetzigen Beruf für das Soldat-Sein werben!

Und das in einer Gesellschaft, in der es genug Wortführer in Politik, Literat
ur, in Zeitungen und Fernsehsendern gibt, die es als eine ihrer liebsten Aufgaben ansehen deutsche Soldaten zu verunglimpfen. Die allgemeine Atmosphäre der Bundesrepubli Deutschland ist nicht eben soldatenfreundlich. Sie wird bestimmt von einflußreiche Rednern und Schreibern, die sich allesamt zur politischen Linken zählen, sowie vo Beiträgen im Fernsehen (überwiegend im öffentlich-rechtlichen) und in Zeitungen, die ebenfalls kaum zum rechten Lager gehören. Sie alle haben es begrüßt, daß durch die Gerichtsinstanzen hindurch bestätigt wurde, der Ausspruch "Soldaten sin Mörder" sei keine Beleidigung, sondern durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Pikanterweise wurde damals in der Begründung das Argument vorgebracht, ei Bundeswehrsoldat könne schon darum nicht als "Mörder" bezeichnet werden, wei "die Bundeswehr seit ihrer Gründung noch nicht an bewaffneten Auseinandersetzunge teilgenommen hat und deshalb noch niemand durch die Soldaten der Bundeswehr im Rahme einer kriegerischen Auseinandersetzung getötet worden ist." Inzwischen nun hat die Bundeswehr an einer kriegerischen Auseinandersetzung, nämlich im Kosovo, teilgenommen und das unter einer Regierung, die - jedenfalls zum Teil - von jenem Lager gestellt wird das sich in der Schmähung von deutschen Soldaten nicht genug tun konnte. Es sind Mensche durch Soldaten der Bundeswehr etwa bei Einsätzen von Flugzeugen der Luftwaffe zu Tod gekommen.

Was nun?

Soldaten = Mörder, Deserteure = Helden, Diffamierungsausstellung gege Wehrmachtssoldaten von hohen Repräsentanten des Staates gefördert - das alles sollt dazu beitragen, daß sich heute Reserveoffiziere zu ihrer Bejahung des Soldatentum bekennen, ja, ihre Haltung sogar "offensiv vertreten"?

Wenn sich die Forderung des Bundesverteidigungsministers - der selbst nie Soldat war durchsetzen soll, dann müßte mehr geschehen, als daß er wohlfeile Erklärungen in de Zeitschrift des Reservistenverbandes der Bundeswehr abgibt. H. J.

 
     
     
 
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