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Spendenfieber

Der aus Danzig stammende Schriftsteller und Nobelpreisträger Günte Grass wartete dieser Tag mit dem Vorschlag auf, daß im Zuge de Wiedergutmachungsleistungen von Zwangsarbeitern aus der NS-Zeit auch jeder einzeln Bundesdeutsche einen Beitrag von 20 Mark zahlen sollte. Die wäre dann gleichsam neben de staatlichen Leistung, die im Lichte von Vernunft und Analyse freilich ohnehin auch scho eine private Leistung des Steuerzahler
s darstellt, noch eine gleichsam persönlich Bringeleistung. Dies ist uns Deutschen bei einem Rückblick in unsere trübe Geschichte s fremd nicht.

Erinnert sei nur an so unterschiedliche Aktionen wie "Gold gab ic für Eisen" aus der Zeit der Befreiungskriege, an die Zeichnung der Kriegsanleihe nach den Schüssen von Serajewo, an das Winterhilfswerk "Keiner soll hungern un frieren", die Spenden in der DDR-Zeit für den "Befreiungskampf de vietnamesischen Volkes gegen die Kriegstreiber aus den USA", die der Einfachhei halber und der Kontrolle wegen zumeist gleich vom Gehaltskonto abgebucht wurden.

Doch mit dem vergleichenden Rückblick auf diese Aktionen erweist sich daß sie allesamt dem reinen Geist bundesdeutscher Gewissensprüfung unterzogen un verworfen worden sind. Weshalb auch die Schlußfolgerung in der Luft liegt, daß auch noc so gutgemeinte Spendenaktionen (man denke nur an Helmut Kohl!) durchaus ins Gegentei umschlagen können. Und wer wollte das schon in Kauf nehmen, nach all diese spendenfiebrigen Aktionen in unserer verworfenen Geschichte? Müller

 

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