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Chirac weiht Botschaft ein

 
     
 
Das 3. französische Husarenregiment steht Spalier, als Jacques Chirac zusammen mit Kanzler Gerhard Schröder die Botschaft Frankreichs am Pariser Platz einweiht. Über 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur erweisen dem neuen Hausherren Claude F. Martin ihre Reverenz.

Wie Johannes Rau
betonte auch Gerhard Schröder die engen Bande, die Deutschland und Frankreich nicht erst seit den Nachkriegsjahren verbinden. Damit wird die provisorische Einrichtung Frankreichs in der Kochstraße 6 in Kreuzberg aufgegeben. Weiter existiert das "Maison de France" am Kurfürstendamm.

Für den Neubau wurde im Dezember 1995 ein Architektenwett-bewerb ausgelobt, an dem sich 150 Architekten beteiligten. Von den Entwürfen kamen sieben in die engere Wahl. Sieger wurde das Projekt von Christian Portzamparc. Das Gebäude wurde bereits 2002 fertiggestellt.

Der Einweihung ging die Enthüllung eines Denkmals für Charles de Gaulle, das vor der Adenauer-Stiftung steht, voraus. Es soll mit diesem Denkmal auch besonders an das vorausschauende Handeln Konrad Adenauers im Bezug auf die Deutsche Einheit erinnert werden.

Die Geschichte der französischen Botschaft am Pariser Platz reicht zurück bis in die 30er Jahren des 19. Jahrhunderts. Ihren wirklichen Anfang nahm sie jedoch erst 1860, als der Prinz de la Tour d Auvergne seiner schlechten Unterbringung überdrüssig geworden war. Er wollte dem Kaiser Napoleon und Frankreich mit dem Erwerb des Palais am Pariser Platz eine hinreichende Repräsentanz schaffen, was ihm gelang.

Das Gebäude hatte der in Frankreich geborene preußische Offizier Bernand de Bauvyre 1735 auf einem Gelände errichten lassen, das ihm Friedrich I. schenkte.

Das Haus war 1886 jedoch in einem jämmerlichen Zustand. In einer Depesche, die der Prinz de la Tour d Auvergne nach Paris sendete, schrieb er: "Im Palais der Gesandtschaft ist derzeit keine einzige Wohnung nutzbar. Ich selbst muß mit einem Zimmer vorliebnehmen, da alle anderen Räume unmöbliert sind."

Die Lage änderte sich zunächst nicht. Frankreich wurde wieder republikanisch, und es gab kein Interesse an dieser Repräsentanz. Erst nach 1871, zwischen den Jahren 1879 und 1883, wurde die Botschaft renoviert. Im Ersten Weltkrieg wurden von dieser Stelle aus die diplomatischen Verhandlungen geführt, um den Krieg zu verkürzen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude zerstört und 1959 abgerissen. Das Gelände lag bis zur Maueröffnung brach. Mit der Wie-dervereinigung Deutschlands erlangte Frankreich das Areal zurück. Auf einer Grundfläche von 45.000 Quadratmetern und einer Nutzfläche von 8.500 Quadratmetern sind auch Kanzlei, Konsulat und diverse andere öffentliche französische Stellen untergebracht. Das Haus, in dem 250 Menschen arbeiten, bietet Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen, Beratungen und Empfänge.

Die Geschichte des Palais am Pariser Platz ist politisch bewegt
 
     
     
 
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