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Der Dank einer Stadt

 
     
 
Der Dank der Stadt Neidenburg im südlichen Ostdeutschland galt Dr. Botho v. La Chevallerie. Zusammen mit vier weiteren verdienten Personen wurde er am 3. Mai diesen Jahres anläßlich einer Festveranstaltung zum Nationalfeiertag im Rittersaal der Neidenburger Burg zum Ehrenbürger ernannt. Gewürdigt wurde sein humanitärer Einsatz für die Menschen in Stadt und Kreis.

Botho v. La Chevallerie, Rechtsritter des Johanniterordens, Ostpreuße, geboren in Bartenstein, fuhr seit 1986 seine 54 Hilfstransporte in das südliche Ostdeutschland und stets auch nach Neidenburg. Im Rahmen der Ostdeutschlandhilfe der Preußischen Genossenschaft des Johanniterordens und mit Unterstützung der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) Baden-Württemberg
betreute er die evangelischen Gemeinden in Masuren, und über diese versorgte er auch die örtlichen Krankenhäuser mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung. Die in unermüdlichem Einsatz gezielt von ihm beschafften Hilfsgüter, ausschließlich Spenden, fuhr er, stets selbst am Lenkrad, mit einem Lastzug der JUH gen Osten. Er scheute kein Abenteuer. Neben dem Krankenhausbedarf versorgte er die Gemeinden mit Bekleidung, Nahrungsmitteln, Haushaltsgeräten. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Transporte war Material für Bau und Einrichtung von gemeindeeigenen Touristenunterkünften zur finanziellen Stärkung der Gemeinden, aber auch zum Bau von Kapellen und der Renovierung der Pfarrhäuser. Seine humanitären Transporte summieren sich über die 16 Jahre auf 545 Tonnen im Werte von rund 18 Millionen Mark und eine Fahrstrecke von 210.000 Kilometern.

Aufgrund der besonderen Zuneigung zu und Sympathie für Pfarrer Otello war die evangelische Gemeinde Neidenburg für Botho v. La Chevallerie ein ständiges Ziel seiner Hilfen. Regelmäßig versorgte der pensionierte Chefarzt der Kinderklinik Aalen das ehemalige Johanniter-Krankenhaus der Stadt mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung. Ständig erhielten die Apotheke der evangelischen Gemeinde und die der deutschen Volksgruppe ihre Medikamenten-Ausstattung, er begleitete helfend den Aufbau der Kinder-Reha-Station und unterstützt die Kopernikus-Schule. Ein Aufgabenschwerpunkt im vergangenen Jahr war der Wiederaufbau des abgebrannten Bauernhauses eines Gemeindemitglieds, dessen Kinder bei dem Brand ums Leben gekommen waren.

So fuhr Botho v. La Chevallerie nun auf Einladung von Bürgermeister Ryszard Kumelski erstmalig mit dem Personenkraftwagen, jedoch beladen mit Hilfsgütern, nach Neidenburg, um von diesem und dem Landrat Ryszard Cytowskiego die Urkunde mit dem Ehrentitel „Freund der Kommune Neidenburg“ und ein Bronzeschild entgegenzunehmen. Auch Pfarrer Otello wurde posthum in gleicher Weise geehrt. In seiner Danksagung konnte der Johanniter noch die besonderen Verdienste seines Freundes Pfarrer Otello hervorheben und bat um eine Schweigeminute zu seinem Gedenken.

Auch die preußische Genossenschaft des Johanniterordens freut sich sehr über diese so verdiente Ehrung für einen Ritterbruder, der schon als langjähriger Landesbeauftragter der JUH und nun über 15 Jahre in der Ostdeutschlandhilfe der Genossenschaft so beispielhaften und selbstlosen Einsatz im Dienst am Nächsten geleistet hat.

Dr. Botho v. La Chevallerie, in seinem 74. Lebensjahr stehend, wird von Schloß Ehningen aus auch noch weiterhin Hilfsgüter vermitteln. Für den späten Sommer plant er erneut eine Fahrt gen Osten. Mortimer Graf zu Eulenburg

 
     
     
 
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