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Der Egozentriker

 
     
 
Wenn aus den beiden Wochenenden vom "8. Mai" und dem darauffolgenden Pfingstwochenende eine Fazit gezogen werden muß, dann ist es dieses eine: Die öffentlichen Verkehrsmittel Berlins gehören schleunigst privatisiert.

Warum das? Weil die Verantwortlichen bei Berlins Bussen und Bahnen dann unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeiten und ergo die Bedürfnisse ihrer Kunden berücksichtigen müßten. Zur Zeit ist es so, daß von Politikern entsandte Bürokraten
sagen, was zu tun ist. Das heißt: Sie machen nicht das, was die Kunden wollen, sondern das, was die Politiker wünschen. Das konnte auf den 8.-Mai-Feiern mustergültig in Augenschein genommen werden.

Klaus Wowereit, der Mann, der einmal den Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht datieren konnte, sich aber "befreit" fühlt, wollte, daß diese "Feier" gelingt. Also sorgte er dafür, daß die Partygänger und Touristen reibungslos durch die Berliner Innenstadt reisen konnten. Mit ausreichend Sondereinsatzfahrzeugen etc.

Die Woche darauf fand das Internationale Turnerfest in Berlin statt. Für Wowereit nicht so wichtig. Deswegen klappte nichts. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) waren völlig überlastet, die Bahnen überfüllt, auf den Bahnhöfen herrschte Chaos. Angeblich waren "nur" 100.000 Gäste in der Hauptstadt. Aber so wie es bei den Meteorologen eine "gefühlte Temperatur" gibt, so war die "gefühlte Touristenzahl" diesmal deutlich höher. Sie hatte Love-Parade-Charakter, und da waren schon einmal viele hunderttausend.

Das überwiegend jugendliche Publikum aus ganz Deutschland strömte am Brandenburger Tor zusammen, obwohl die Eröffnungsfeier geradezu ins Wasser gefallen war. Es goß wie aus Eimern, als Horst Köhler das Sportereignis eröffnete. In den Augen der Jugendlichen funkelte dennoch eine Begeisterung, die es in der Woche davor nicht gegeben hatte, als Otto-Normal-Partygänger sich zu Wowereits "Siegesfeier" begab, um türkische Pizza oder Bratwurst und Bier zu konsumieren.

Hier ist der eigentliche Grund, warum Klaus Wowereit nicht darauf bestanden hat, die logistischen Voraussetzungen für dieses Großereignis zu schaffen. Der Mann ist zwar diese Woche vom amerikanischen Time-Magazin mit einem Titelbild geehrt worden, aber trotzdem nur ein kleinlicher Egozentriker, der nicht einsehen kann, daß "seine" Party längst nicht so schön war wie die, die Horst Köhler eröffnet hat.
 
     
     
 
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