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Deutsche Kultur gespiegelt

 
     
 
Nachdenken über Wolfgang Staudte will man am 9. und 10. Oktober im Filmmuseum Potsdam. An diesen zwei Tagen werden Filme gezeigt und kommentiert. In einer Gesprächsrunde soll das Werk Staudtes vertiefend, vielfach auch im Hinblick auf Anknüpfungspunkte zur Gegenwart diskutiert werden, so die Veranstalter. Doch stop - wer war Wolfgang Stautde überhaupt?

Als Schauspieler und Synchronsprecher, schließlich als Regisseur von Werbe-, vor allem aber von Spielfilmen und Fernsehserien hat der vor 100 Jahren am 9. Oktober in Saarbrücken geborene Wolfgang Staudte sich einen Namen gemacht. Fachleute sind sich einig: Seine Filme und Fernsehspiele aus knapp 50 Jahren reflektieren auf ganz außergewöhnliche Weise nicht nur die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
und der DDR, sondern sie spiegeln auch die ästhetischen und strukturellen Entwicklungen der deutsch-deutschen Medienkultur wider, die in dieser Zeit einen Leitmedienwandel vom Kino zum Fernsehen, vom künstlerischen Medium zur Unterhaltungsmaschinerie vollzog. Staudtes Filme sind heute essientieller Bestandteil der deutschen Kultur der Nachkriegszeit. Sein Name ist eng verknüpft mit DEFA-Filmen wie "Die Mörder sind unter uns" (1946, mit Hildegard Knef) oder "Der Untertan" (1951, nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann). Staudtes letzte Produktion für die DEFA war der Kinderfilm "Die Geschichte vom kleinen Muck", der noch heute als exzellenter Märchenfilm geschätzt wird. Weiterer Höhepunkt in seinem Schaffen war zweifellos der 1959 gedrehte Film "Rosen für den Staatsanwalt" mit Martin Held. In den 1970er Jahren dann begann Staudte für das Fernsehen zu arbeiten; dort schätzte man ihn für seine Präzision und Zuverlässigkeit. Er drehte Abenteurfilme wie "Der Seewolf" und "Lockruf des Goldes", auch war er für mehrere Fälle der ARD-Reihe "Tatort" verantwortlich. Die Mehrteiler "MS Franziska" und "Der eiserne Gustav", die er erfolgreich ins Bild setzte, festigten seinen Ruf als Regisseur erheblich. 1979 wurde Staudte mit dem Bundesverdienstkreuz und 1984 mit dem Helmut-Käutner-Preis geehrt. Er starb am 19. Januar desselben Jahres bei Dreharbeiten in Jugoslawien.
 
     
     
 
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