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Die Seele belebt

 
     
 
Der Charakter einer Zeit und eines Volkes offenbart sich nicht vollständig in jedem einzelnen Gliede, sondern in de Gesamtheit aller. Es wird daher jede Zeit in jeder Kunstrichtung ihre Vertreter haben Eins aber tut allen Zweigen und Richtungen der Kunst jeder Zeit not, wenn die Kunst ihre heiligen Beruf erfüllen soll: wenn sie in Scherz und Ernst, in Freude und Schmerz die Seele belebt und erhebt und auf ein Höheres Unvergängliches hinleitet, und in diese Sinn ist alle wahre Kunst religiös." – Diese Worte des vor 200 Jahren, am 29 November 1800, in Dresden geborenen Bildhauers Emil Cauer († 4. August 1867 in Ba Kreuznach) mag auch auf die künstlerischen Werke der Familie zutreffen, deren Stammvate Emil Cauer war und die gern mit dem Phänomen der Musikerfamilie Bach verglichen wird stammen doch – mittelerweile in sechster Generation – mehr als 20 Maler un Bildhauer aus dieser Familie.

Zum 200. Geburtstag Emil Cauers findet in der Pauluskirche zu Bad Kreuznach ei Benefizkonzert mit Musik seiner Zeitgenosse
n statt (12. November, 17 Uhr). Außerde veranstaltet die Cauer-Gesellschaft Bad Kreuznach e.V. eine Feierstunde mit eine Festvortrag von Dr. Elke Masa über Emil Cauer und die Berliner Bildhauerschule (25 November, 18 Uhr, Kreisverwaltung Bad Kreuznach, Salinenstraße); dazu ist auch ein äußerst informative Festschrift erschienen, die sich eingehend mit dem Schaffen de Stammvaters beschäftigt und auch die nachfolgenden Generationen berücksichtigt (21 Seiten, zahlr. sw Abb., 45 DM; zu beziehen durch die Cauer-Gesellschaft e.V., Dr Karl-Aschoff-Straße 15, 55543 Bad Kreuznach). Auch das Schloßparkmuseum Bad Kreuznach Dessauer Straße 49, würdigt das Wirken der Bildhauerdynastie Cauer – mit eine Sonderausstellung und der Neuordnung der ständigen Sammlung (bis 26. November, dienstag bis sonntags 10 bis 17 Uhr, montags geschlossen; Sonderführung "Die Bildhauerfamili Cauer in zwei Jahrhunderten" durch Museumsdirektorin Angela Nestler-Zapp 19 November, 15 Uhr). Die Sonderausstellung dokumentiert das Schaffen Emil Cauers als Zeichner und Bildhauer; so wird erstmals auch das zeichnerische und graphische Werk de Künstlers in größerem Umfang der Öffentlichkeit vorgestellt. In der ständige Sammlung sind Kleinplastiken, Porträtbüsten und -statuetten sowie Entwürfe für Grab und Denkmalplastik und kunstgewerbliche Arbeiten der Familie zu finden. Die künstlerischen Arbeiten aus vier Jahrhunderten umfassen alle Stilrichtungen vo Klassizismus über das Biedermeier, den Naturalismus, Neobarock, Neoklassizismus Jugendstil bis hin zu Stilrichtungen der Nachkriegskunst. Eine Ausstellung im Septembe mit Skulpturen und Installationen von Birgit Cauer, die der sechsten Cauer-Generatio angehört und heute in Berlin lebt und arbeitet, führte den Besucher darüber hinaus in die Welt der zeitgenössischen Kunst.

Zur dritten Künstlergeneration gehört der am 18. Oktober 1867 als Sohn des Bildhauer Robert Cauer d. Ä. in Bad Kreuznach geborene Stanislaus Cauer. Schon im Alter von 1 Jahren kam er mit seiner Familie nach Rom, wo er im Atelier seines Vaters die Bildhauere erlernte. Erste Aufgaben bestanden in der Bearbeitung des Marmors, ganz in der Traditio der Familie. Nach Studienreisen ins Ausland kehrte Cauer 1905 nach Deutschland zurück lebte und arbeitete zwei Jahre lang in Berlin, bis er dem Ruf Ludwig Dettmanns an die Kunstakademie nach Königsberg folgte. Bis 1933 wirkte Cauer als Lehrer in der Stadt a Pregel und bis zu seinem Tod am 8. März 1943 schuf er dort sein "Lebenswerk für die Öffentlichkeit". Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof unterhalb de kleinen Juditter Kirche. Noch heute kündet in Königsberg eines seiner bekanntesten Werk von seinem unermüdlichen Schaffen: das Schiller-Denkmal, das am 10. November 191 errichtet wurde und das als eines der wenigen den Krieg überstanden hat. Bad Kreuznac besitzt bedauerlicherweise kaum ein Beispiel aus dem Schaffen Stanislaus Cauers, um s wertvoller sind die wenigen erhaltenen Arbeiten in Königsberg. Peter van Lohuizen
 
     
     
 
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