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Ehrenbürger Stalin

 
     
 
Der jubilierenden europäischen Öffentlichkeit ist entgangen, daß am 1. Mai auch Genosse Stalin in die Europäische Union aufgenommen worden ist - als Ehrenbürger von Budapest. Die bürgerliche Opposition im dortigen Stadtparlament hatte zwar beantragt, die 1947 verliehene Ehrenbürgerschaft abzuerkennen. Doch die regierenden Ex-Kommunisten und ihr Koalitionspartner, die ebenso vaterlandslosen "Liberalen", lehnten dies ab.

Die Sache hat übrigens eine Vorgeschichte: Da gab es einen Antrag der Bürgerlichen, ein Denkmal für Pál Graf Teleki zu errichten. Ministerpräsident Teleki hatte 1941 Selbstmord begangen aus Protest gegen den ungarischen Angriff auf das Königreich Jugoslawien, mit dem man eben erst einen Freundschaftsvertrag abgeschlossen hatte. (Die Tat fand damals international
e Aufmerksamkeit. Churchill versprach sogar, man wolle Telekis Widerstand bei Friedensverhandlungen honorieren. Aber wie man weiß, ging Ungarn als Kriegsbeute an Stalin.)

Nun, das Teleki-Denkmal wurde zwar von allen Parteien gebilligt, scheiterte jedoch am Einspruch der israelitischen Gemeinde wegen eines als "antisemitisch" mißdeuteten Verwaltungsaktes im Jahre 1921. Kein Wunder also, daß auch die von der Opposition versuchte Retourkutsche mit Stalins Ehrenbürgerschaft scheiterte. RGK

 
     
     
 
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