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Endzeit?

 
     
 
Eberhard Hamer, Leiter des Mittelstandsinstitutes Niedersachsen, hat mit seinem Sohn Eike in "Wie kann der Mittelstand die Globalisierung bestehen" einige Autoren - unter ihnen Reinhard Uhle-Wettler - um sich gescharrt, um sich des im Titel angegebenen Themas anzunehmen.

Auch für den wirtschaftlichen Laien leicht nachvollziehbar schildern Vater und Sohn die Entwicklung der Globalisierung und deren Folgen. Arbeitsmärkte, Steuern, Geldpolitik, Demokratie, Monopol
e - die von den Autoren angesprochenen Bereiche sind vielfältig.

"Ziel der Monopolisierung ist nicht nur die Möglichkeit, die Konsumenten zwangsweise mit Monopolgewinnen zu schröpfen, sondern vor allem den Machtbereich auszudehnen und im Idealfall die totale Kontrolle über jeden einzelnen weltweit zu erlangen." Passagen wie diese haben durchaus rein sachlich ihre Richtigkeit, doch hier entwickelt, sich auch ein düsteres Schreckensszenario mit Weltuntergangsstimmung. Daß dies durchaus die Absicht der Autoren ist, wird schon im Vorwort deutlich.

Wer hinter der Verschwörung der Globalisierung steckt, wird in dem Kapitel "Netzwerke statt Nationen" ausführlich erläutert. Hier wird erklärt, wer unter der dubiosen Formulierung "die Hochfinanz" zu verstehen ist. Wer Probleme mit derartigen Verschwörungstheorien hat, wird keine Freude an dem Buch haben, zumal einiges sehr plakativ ist.

Die am Ende des Buches vorgeschlagenen Korrekturen der Globalisierung sind zwar in der Theorie interessant, in der Praxis jedoch nicht realisierbar. Schlagworte wie "Globale Ächtung von Monopolen", "Regionalisierung der globalen Freizügigkeit, der Arbeitsmärkte und Sozialsysteme", "Austritt aus internationalen Organisationen" und "Renationalisierung der Arbeitsmärkte" klingt zwar sehr schön, ein Umsetzen vieler dieser Punkte würde aber Deutschland in eine absolute Isolation treiben.

Am Ende der aufschlußreichen Ausführungen zur Globalisierung fragt sich der Leser allerdings, wo der Mittelstand, der laut Titel ja im Mittelpunkt stehen sollte, bleibt. Auch bei den von ihrer Auslegung des Themas geleiteten Autoren steht er am Rande, ist Getriebener, wie bei der Globalisierung selbst.

Eberhard und Eike Hamer (Hrsg.): "Wie kann der Mittelstand die Globalisierung bestehen", aton, Unna 2005, geb., 302 Seiten, 29,90 Euro
 
     
     
 
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