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Feuer in Danzigs Katharinenkirche

 
     
 
Danzigs gotische Kirche St. Katharinen ist durch einen Brand schwer beschädigt worden. Als Brandursache werden Arbeiten am Dach vermutet. "Das ist die größte Tragödie der Danziger Denkmäler seit 1945", klassifizierte der Kunsthistoriker Andrzej Januszajtis das Ausmaß des Unglücks. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot von 20 Löschzügen an. Nach zwei Stunden teilte die Einsatzleitung endlich mit, die Lage unter Kontrolle zu haben. Doch noch Stunden später züngelten Flammen aus dem Turm. Mit meterhohen Wasserfontänen versuchte die Feuerwehr, ein Übergreifen von Flammen auf andere Teile des Baus zu verhindern. Zwei Feuerwehrmänner wurden durch den Rauch verletzt.

Das Dach wurde ein Raub der Flammen. Teile davon stürzten in ein Zwischengeschoß. Zeitweise galt auch der Glocke
nturm als einsturzgefährdet. "Wir tun alles, damit es nicht dazu kommt", versprach Andrzej Roszkowski, der Leiter der Feuerwehr, und der Einsatz hat sich gelohnt. Das im Turm befindliche historische Glockenspiel mit seinen 49 Glocken wurde nur leicht beschädigt. Grzegorz Szychlinski äußerte einen Tag nach dem Brand die Hoffnung, daß das Geläut bereits im Juli wieder zum Einsatz kommen könne. Dann findet in der Kirche ein internationales Glockenspieler-Treffen statt. Von den Exponaten des ebenfalls im Turm untergebrachten Uhrenmuseums hat zwar "alles überlebt", um es mit den Worten des Museumsleiters zu sagen, aber: "Alles ist in einem bemitleidenswerten Zustand, vollgesogen mit Wasser." Die Kunstgegenstände im Inneren des Gotteshauses, vor allem Gemälde und Skulpturen, hatten von Feuerwehrmännern vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden können.

St. Katharinen gilt nicht ohne Grund neben der Marienkirche als der bedeutendste Sakralbau in der Altstadt Danzigs. 1185 von Fürst Subislaus errichtet, ist sie die älteste Kirche der Hansestadt. Bis zum Bau von St. Marien 1343 war sie als erste und einzige Pfarrkirche das bei weitem wichtigste Gotteshaus der Stadt. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde der Holz- durch einen Steinbau ersetzt. 1574 wurde ein schlagendes Uhrwerk in den Kirchturm eingebaut, 1634 erhielt die Kirche die uns heute bekannte geschwungene Barockhaube mit den vier Ecktürmchen sowie ein neues Schlagwerk. 1905 wurde diese Barockhaube zwar nebst Glocken durch Blitzschlag zerstört, aber 1910 in alter Form wiederaufgebaut. 1940 wurden die Glocken zu Rüstungszwecken eingeschmolzen, 1945 auch der Bau selber zerstört. Nach dem Krieg fand eine originalgetreue Rekonstruktion statt, die erst in den 80er Jahren mit dem Turm abgeschlossen wurde.
 
     
     
 
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