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Hohe Koch-Kunst

 
     
 
Ganz schön mutig, dieser Eckhart Witzigmann: Während Deutschlands Spitzengastronomie verzweifelt um zahlende Gäste und strahlende Michelin-Sterne ringt und der Pleitegeier über hochdekorierten Kochtöpfen kreist (so bleibt in Hamburgs Gourmet-Tempel "Le Canard" insolvenzhalber die Küche kalt), geht Witzigmann in die Offensive.

Der Salzburger, einst weit über München hinaus als Chef des "Aubergine" bekannt und vom Gault-Millau 1994 zum "Koch des Jahrhunderts" befördert, läßt in fünf Restaurant-Theatern allabendlich über 2.000 Gäste bekochen. Sein Witzigmann-Palazzo gastiert in München und Hamburg, Frankfurt, Köln und Düsseldorf. Geboten wird ein viergängiges "Einheitsmenü" - Seezungenrosette, exotische Samtsuppe, Stubenküken, Limonen-Krokant-Crème, um dem kulinarischen Kenner einige Stichworte zu geben.

Natürlich kann der große Meister nicht in allen fünf Spiegelpalästen gleichzeitig den Kochlöffel schwingen. Aber er hat seine Küchenmannschaften so gut geschult und auch die "Logistik
" so perfektioniert, daß man ihm gleichbleibend hohes Niveau bescheinigen kann - eine wahre Meisterleistung.

Rund um das Menü gibt es ein bunt gemischtes Varieté-Programm mit Akrobatik, Tanz, Musik und Humor. Hier gilt das gleiche wie für die Speisenfolge - qualitätvoll und höchst unterhaltsam, dem festlichen Rahmen durchaus angepaßt, alles andere als Klamauk jedenfalls.

Was uns bei der Premiere in Hamburg besonders zusagte: Witzigmanns Motto "Der eigentliche Star ist das Menü" verblaßt nicht zur leeren Versprechung. Die Zeiten zwischen den Gängen sind, angesichts der Herausforderung für Küche und Service, keineswegs zu lang, und sie sind durch die abwechselungsreichen künstlerischen Darbietungen schnell überbrückt. Aber: Wenn gegessen wird, ist auf der Bühne Pause. Bei dezenter Hintergrundmusik des Palazzo-Orchesters kann man sich ganz auf den kulinarischen Genuß konzentrieren. So ist es richtig, und daran sollten sich andere "Erlebnis-Gastronomen" ein Beispiel nehmen.

Auch wenn das Vergnügen nicht ganz billig ist: Man bekommt viel geboten. Der Publikumserfolg bestätigt: Der Palazzo ist sein Geld wert. (Hamburg bis 15. Januar, Düsseldorf und Köln bis 30 Januar, München und Frankfurt bis 6. Februar) Juliane Meier

Zwischenmahlzeit: Varietédarbietung im Witzigmann-Palazzo
 
     
     
 
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