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Immer noch packend

 
     
 
Jokehnen" ist vor einem Vierteljahrhundert erstmals erschienen, doch statt sich zu entfernen, kommt es näher. Nichts is zurückzunehmen, auch nicht jene Passagen, die über das Authentische hinaus einen Roma entstehen ließen. Einige Personen hätte ich vielleicht weniger deutlich zeichnen sollen um sie und ihre Angehörigen nicht zu verletzen.

Viele sind seitdem von Deutschland nach Ostdeutschland gefahren, um den Dorfteich, de Krug, das Schloß, den Hof von Onkel Franz und das Haus des Schneidermeisters Steputat zu sehen. Ich machte mich 1974 auf den Weg und fand mein Elternhaus bewohnt von eine freundlichen Familie. 1979 stand es leer, und 1987 war es dem "Erdbode gleichgemacht", um einen Ausdruck aus jener fernen Zeit zu gebrauchen.

Die Zahl der Briefe zu "Jokehnen" ist Legion. Die meisten Schreibende übermittelten diese Botschaft: "In dem Buch ist mein Dorf, meine Geschichte, mein Flucht, mein Kriegsende beschrieben. Nun steht es schwarz auf weiß und kann nicht meh verlorengehen." So ist "Jokehnen" ohne mein Zutun allein durch die Vorstellungskraft der Leser zur Dokumentation einer Landschaft, ihrer Bewohner, einer Zei und ihres Endes geworden.

Noch immer wächst das Bedürfnis, den Menschen, die unbeachtet im Straßengrabe starben, aus dem Zug geworfen oder in Massengräbern verscharrt wurden und die bis zuletz nicht wußten, womit sie das verdient hatten, Stimme und Gedächtnis zu geben. Darum die Neuausgabe des längst vergriffenen Romans. Mein Wunsch war es, mit "Jokehnen" ein Buch zu schreiben, das die Botschaft "Nie wieder Krieg, nie wieder Flucht un Vertreibung!" unausgesprochen hinausträgt. Leider ist mir das nur bescheide gelungen. Die Schrecken setzen sich fort, toben sich aus in anderen Regionen. Aus de Geschichte lernen nur die, die unter der Erde liegen.

Nachholen möchte ich, was bei der Erstausgabe versäumt wurde: das Buch meinen Elter zu widmen. Sie haben durch ihr Leben und Leiden mir den Stoff gegeben "Jokehnen" zu schreiben. Da ich den Ort, an dem sie begraben sein könnten nicht kenne, habe ich ihr Bild in dieses Buch gegeben. Arno Surminsk
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*Was soll man da noch sagen? Der Schriftsteller Arno Surminski, geboren 1934 in Jäglack, Kreis Rastenburg, hat im Vorwort zu seinem jetzt wieder erschienene Erstlingsroman "Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostdeutschland nac Deutschland?" (Ullstein Verlag, Berlin. 29,90 DM) alles Wesentliche über das Buc erwähnt. Nur eins nicht: "Jokehnen" ist ein Muß für alle Freund ostdeutscher Literatur und Fans von Arno Surminski! os

 

 
     
     
 
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