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Kasachen

 
     
 
Die Kasachen (Kaisaken, Kazak, Hasake) sind ein Turkvolk mit stark mongolischem Einschlag, dessen Sprache, das Kasachische, zur kiptschakischen Untergruppe der westlichen Turksprachen gehört. Von den rund 10 Millionen Kasachen leben heute fast 8 Millionen in Kasachstan, etwa 1,1 Millionen in der VR China, nahezu 800 000 in Usbekistan und kleinere Gruppen in Afghanistan, Indien und der Türkei. Der Siedlungsraum der Kasachen umfasst ein riesiges Gebiet, das vom Kaspischen Meer bis zur Wüste Gobi reicht und daher Wüsten, Steppen, Landschaften der Taiga und hohe Bergketten umfasst. Bis zum 19. Jahrhundert herrschte reines Nomadentum vor, man trieb die Herden der Pferde, Kamele, Schafe und Rinder von den Sommerweiden zu den oft weit entfernten geschützteren Plätzen der Winterweiden. In neuerer Zeit haben sich viele Kasachen auch sesshaft gemacht, vielfach erzwungenermaßen in der Zeit der sowjetischen Kolchosen und der chinesischen Volkskommunen. Die Geschichte der Kasachen ist wildbewegt und vielfach tragisch verlaufen. Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit konnte sich erst nach dem Niedergang der Goldenen Horde entfalten, als sich die Vorfahren der heutigen Kasachen in vier Horden aufteilten und das weite Gebiet westlich und östlich des Aral-Sees einnahmen. Im Westen erwuchs dem Nomadenvolk in den Russen ein unaufhaltsam vordringender Feind, dem sie schließlich in langen Kämpfen unterlagen. Im Osten hatten sie gegen die westmongolischen Dsungaren zu kämpfen und kamen nach deren Niederrin gung durch die Chinesen unter die Kontrolle des Reiches der Mitte. Vor allem in der Auseinandersetzung mit dem zaristischen Russland und der späteren Sowjetmacht waren die Kasachen die großen Verlierer. Da sie sich der Kollektivierung und Sesshaftmachung lange widersetzten, kam es zu Hungerperioden, Verhaftungen und Liquidationen in großem Ausmaß – und damit zu einem beachtlichen Bevölkerungsrückgang in sowjetischer Zeit. Im Hinblich auf die kulturelle Prägung und die religiöse Ausrichtung gehören die Kasachen mehrheitlich dem sunnitischen Islam und zu kleineren Teilen dem orthodoxen Christentum an. Im russischen Einzugsbereich wurde das Kasachische bis 1928 mit arabischen Buchstaben, dann bis 1941 mit dem lateinischen Alphabet, schließlich mit kyrillischen Buchstaben geschrieben. In der VR China haben sich die Kasachen der lateinischen Schrift zu bedienen, um eine klare Grenzziehung zu den Verwandten in der ehemaligen Sowjetunion zu dokumentieren. In Kasachstan selbst ist seit der Unabhängigkeit 1991 Kasachisch zwar Amtssprache, aber vorherrschend ist nach wie vor das Russische. In der heutigen Republik Kasachstan mit der neuen Hauptstadt Astana entfallen auf die Gesamtbevölkerung nur 53,4 % Kasachen, neben 30 % Russen, 3,7 % Ukrainern, 2,5 % Usbeken, 2,4 % Deutsche, 1,7 % Tataren, 1,4 % Uiguren und 4,9 % Sonstige. Entsprechend werden neben Kasachisch (Amtssprache) die Sprachen dieser Minderheiten gesprochen. Die Kasachen sind sunnitische Muslime, während die Russen vielfach der Russisch-Orthodoxen Kirche angehören. Das mit Macht aufstrebende Kasachstan ist zum Exporteur von Erdgas und Erdöl sowie von Ölprodukten avanciert, diese Güter machen bereits 65 % des gesamten Export-Erlöses aus.
 
     
     
 
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