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Klare Wege eingeschlagen

 
     
 
Jeder arbeitet wie er kann. Ich bin einverstanden damit, daß meine Kunst Zwecke hat Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind Viele fühlen jetzt die Verpflichtung, wirken und helfen zu wollen, aber mein Weg ist kla und einleuchtend; andere gehen unklare Wege ..." Diese Worte der Königsbergeri Käthe Kollwitz (1867–1945) umreißen knapp und klar das Lebensmotto, nach dem die Künstlerin einst angetreten ist. "Wirken" in ihrer Zeit, klare Wege gehe wollten auch viele andere Frauen im Laufe der Jahrhunderte. Einige sind in die Geschicht eingegangen, andere – und das ist der weitaus größere Teil – sind im Dunke der Vergessenheit verschwunden. Geschichte wird meist von Männern geschrieben, sagt man und die sehen die Leistungen so mancher Frauen als nicht besonders erwähnenswert an Verschwindend gering ist demnach der Frauenanteil in den Geschichts
büchern. Diese Lück erkannt – und geschlossen – zu haben, ist das Verdienst der jungen Historikeri Eva-Susanna Wodarz. Sie hat in fast zweijähriger Arbeit am Mainzer Ludwig Petry-Institu für ostdeutsche Forschungen an der Universität Mainz eine Sammlung mit Kurzbiographie von Frauen zusammengetragen, deren Wiege in Ostdeutschland stand und die einen nich unerheblichen Anteil an der deutschen Geschichte haben.

Mehr als 200 Biographien sind dabei entstanden; eine Auswahl von 52 ist nun von de Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen veröffentlicht worden. Die Publikation träg bezeichnenderweise den Titel "Ich will wirken in dieser Zeit ..." (28 Seiten, brosch., 29,50 DM; zu beziehen über Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen Bonner Talweg 68, 53113 Bonn).

800 Jahre deutscher Geschichte gleiten an dem Leser vorüber. Die bunte Palette de Biographien reicht vom hohen Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Patroni Schlesiens Herzogin Hedwig (1174/78–1243) ist ebenso vertreten wie die Fliegeri Hanna Reitsch (1912–1979). In sehr anschaulich und lebendig geschriebenen Texte stellt Eva-Susanna Wodarz die Leistungen der Frauen aus dem deutschen Osten vor Fürstinnen oder Schauspielerinnen und Künstlerinnen haben ebenso Aufnahme gefunden wi Salondamen und Frauenrechtlerinnen. Bei den in Ost- oder Westpreußen geborenen oder dor wirkenden Frauen findet man Namen wie Dorothea von Montau (1347–1394), die Mystikeri Altpreußens, die heilkundige Landesmutter Herzogin Dorothea von Preuße (1504–1547), die Pastorengattin Anna Neander (1615–1689), besser bekannt als Ännchen von Tharau, die Dichterin Gertrud Moller (1637–1705), die Astronomi Catharina Elisabeth Hevelius (1647–1693), die Schriftstellerin Luise Adelgund Gottsched (1713–1762), Gräfin Caroline von Keyserlingk (1727–1791), eins geschätzter Mittelpunkt des geistigen Königsberg, die Theaterdirektorin Johanna Carolin Schuch (1739–1787), die Schriftstellerin und Mutter des Philosophen Johann Schopenhauer (1766–1838), die "Femme Scandaleuse" Johanna Motherb (1783–1842), die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Fanny Lewald (1811–1889) Ida v. Kortzfleisch (1850–1915) – sie gründete die Landwirtschaftliche Frauenschulen, Elisabet Boehm (1859–1943), die Gründerin der deutsche Landfrauenbewegung, die Dichterin Agnes Miegel (1879–1964) und natürlich Käth Kollwitz. Ausführliche Literaturangaben am Schluß jeder Biographie regen zum Weiterlese an. Leider jedoch muß man auf entsprechende Illustrationen verzichten. Dessen ungeachte ist diese Publikation nicht nur lesenswert sondern vor allem auch dringend notwendig schließt sie doch eine beträchtliche Lücke in der Geschichtsschreibung. Peter van Lohuizen

 
     
     
 
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