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Kurden

 
     
 
Die Kurden (Kurds, Kurdy, Kurmanji, Kurmandsch) sind ein indogermanisches Volk, dessen westiranische Sprache in eine Reihe von Dialekten zerfällt, so dass die Nordkurden sich mit den Stammesmitgliedern des Südens nur sehr schwer oder gar nicht verständigen können. Von den rund 24 Millionen Kurden insgesamt haben auf Grund der politischen Zersplitterung mehr als 3 Millionen einen Sprachwechsel vollzogen und sprechen inzwischen die Sprachen jener Staaten, in denen sie leben. Das Heimatland der Kurden, das bergige Kurdistan, ist seit längerer Zeit schon geteilt zwischen der Türkei, dem Iran und dem Irak, aber in Wirklichkeit sind die Kurden heute über weit mehr Staaten verteilt. Ein eigenständiger kurdischer Staat wurde trotz blutiger Aufstände bisher stets durch zwei Tatbestände verhindert. Einmal haben die ständigen Stammesfehden zwischen den Kurden selbst ihr politisches Gewicht immer wieder entscheidend geschwächt und zum anderen haben die Nachbarstaaten, in denen Kurden größere Gebiete bewohnen, jede separatistische Regung meist brutal unterdrückt. So war beispielsweise in der Türkei die kurdische Sprache von 1980-91 bei hohen Strafen verboten, der Irak setzte unter Saddam Hussein sogar Giftgas gegen die Kurden ein. Heute leben rund 6,5 Millionen Kurden in der Türkei, 3,6 Millionen im Iran, 2,8 Millionen im Irak, 300 000 in Syrien, 90 000 in Armenien und Georgien, 300 000 sind allein nach Deutschland geflüchtet und kleine Gruppen haben in Pakistan, Afghanistan und in den Nahoststaaten, aber auch in Frankreich, Zuflucht gesucht. Lebensgrundlage ist neben dem Anbau von Getreide, von Obst und Hülsenfrüchten die Schaf- und Ziegenzucht, die Weberei und das relativ vielseitige Handwerk. Das besondere Merkmal der kurdischen Gesellschaft ist die fast ganz erreichte Gleichberechtigung der Frau, obwohl die Kurden in der Mehrzahl sunnitische Muslime sind. Kleinere Gruppen bekennen sich zum schiitischen Islam, einige Stämme gehören der Sekte der Jeziden an, die in osmanischer Zeit blutig verfolgt wurde. Lange Zeit wurden die Kurden in der Türkei als „Bergtürken“ bezeichnet und damit ihre nationale Identität geleugnet. Nach schrecklichen Auseinandersetzungen mit den Kurden in der gesamten Türkei, ist seit dem EU-Beitrittsbegehren Ankaras eine gewisse Entspannung eingetreten. Im Nordirak ist seit dem Fall von Saddam Hussein unter dem Schutz der UNO eine autonome Region für die Kurden entstanden. Die Ausrufung eines souveränen Kurdenstaates auf diesem Gebiet wird jedoch sowohl von der Türkei als auch vom Irak selbst abgelehnt
 
     
     
 
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