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Makedonen

 
     
 
Unter dem Namen Makedonen können zwei völlig verschiedene Völker verstanden werden. Die Namensgleichheit ist lediglich auf die Landschaftsbezeichnung Makedonien als ihrem Siedlungsgebiet zurückzuführen. Die Makedonen des Altertums waren eine griechisch sprechende Bevölkerung mit stark thrakischem Einschlag in dem Gebirgsland zwischen Thessalien, Thrakien, Epirus und Illyrien. Die Griechen selbst sahen die Makedonen als Barbaren an, weil ihre Sprache wegen ihrer sehr starken Dialektfärbung als nichtgriechisches Idiom angesehen wurde. Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. kämpften die Makedonen um ihre Anerkennung als griechische Vollbürger und bemühten sich intensiv um die Übernahme aller Kulturgüter des klassischen Griechenland. Schließlich erzwangen dann der makedonische König Philipp II. und sein Sohn Alexander diese Anerkennung mit militärischen Mitteln und übernahmen sogar die Führung Griechenlands selbst. Alexander d. Gr. führte dann dieses zwangsweise geeinigte Griechenland endgültig zur Weltmacht. Die Nachfolgestaaten des Alexanderreiches wurden hauptsächlich durch Dynastien makedonischer Herkunft geführt. Erst im Jahre 148 v. Chr. wurde auch das letzte dieser rein makedonischen Staatsgebilde auf griechischem Boden dem Imperium Romanum einverleibt. Die Makedonen der Gegenwart sind ein slawisches Volk, das im Laufe des 6. und 7. Jh. n. Chr. als landnehmende Ackerbauern in das durch Kriege inzwischen bevölkerungsschwache Gebiet einwanderte. Diese slawischen Makedonen (Makedonier, Mazedonier) nahmen das orthodoxe Christentum an und gründeten in Ohrid ein Zentrum der altkirchenslawischen Sprachkultur. Jahrhunderte lang gehörten dann die Makedonen zum Osmanischen Reich, konnten jedoch ihren griechisch-orthodoxen Glauben weitgehend bewahren. Nach dem Niedergang der türkischen Herrschaft stritten sich im Zweiten Balkankrieg 1913 Griechenland, Bulgarien und Serbien um das Gebiet Makedonien und teilten es unter sich auf. Der serbische Teil Makedoniens wurde später innerhalb Jugoslawiens einer rigiden Serbisierungspolitik unterworfen, war während des Zweiten Weltkriegs von Bulgarien besetzt, kam dann an den Tito-Staat und konnte sich erst 1991 völlig selbstständig machen. Heute sind von der Gesamtbevölkerung der Republik Mazedonien zwar 64,2 % Mazedonier (Makedonen), aber eine starke albanische Minderheit sorgt in dem neuen Staat für ständige Spannungen. Auf Grund der früheren Teilungen leben daher größere Gruppen von Makedonen in Griechenland, Bulgarien, Albanien, aber auch in den USA und in Australien. Amtssprache ist Mazedonisch jedoch nur in Mazedonien selbst. Nur wenige zehntausend Makedonen sind Muslime, ansonsten gehören alle von ihnen dem orthodoxen Christentum an. Bereits 1967 erklärte jedoch das wiederbelebte Patriarchat von Ohrid seine Selbstständigkeit und Unabhängigkeit vom serbisch-orthodoxen Patriarchat und leitet seither die makedonisch-orthodoxe Kirche.
 
     
     
 
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