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Malaien

 
     
 
Malaien im engeren Sinne sind jene Völker im Malaiischen Archipel zwischen den Philippinen und Neuguinea, die Malaiisch als Muttersprache sprechen. Im erweiterten Sinne aber bilden die malaiischen Sprachen die sundische Gruppe des malaio-polynesischen Sprachzweigs, der zur großen austronesischen Sprachfamilie mit 1236 Sprachen gehört und nach den Niger-Kongo-Sprachen die zweitgrößte linguistische Makrogruppierung der Welt darstellt. Zwei Staaten, Malaysia und Indonesien, haben das Malaiische als Amtssprache eingeführt (Bahasa Malaysia und Bahasa Indonesia) und viele Varianten des Malaiischen sind schon sehr früh durch malaiische Migranten im gesamten Archipel verbreitet worden, so dass heute mehrere hundert Millionen Menschen Malaiisch entweder als Muttersprache, Zweitsprache oder als Regionaldialekt sprechen. Allein auf den Philippinen mit ihren 80 Millionen Einwohnern werden 10 % zu den Altmalaien (Igoroten usw) und 40 % zu den Jungmalaien gerechnet, wozu die Bisayas, Tagalen, Bicol und Ilocano gehören. Tagalog als Muttersprache sprechen immerhin bereits 17 Millionen. In Indonesien zählen die Javaner zu den bevölkerungsreichen malaiischen Ethnien. Die Amtssprache Bahasa Indonesia beruht auf dem malaiischen Stadtdialekt von Jakarta, den heute 141 Millionen als Zweitsprache und ca. 21 Millionen als Muttersprache beherrschen. Groß ist die Reihe der weit kleineren malaiischen Völkerschaften, die von den Maduresen mit 13,7 Millionen über die Balinesen mit 3,8 Millionen bis zu den Lelak auf Sarawak mit nur 220 Individuen reichen. Nachweisbar sind malaiische Regionalkulturen bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. Die älteste malaiische Staatsgründung war die des Reiches von Srivijaya auf Sumatra im 7. Jh. n. Chr., dessen Hauptstadt Palembang war. Später entstanden mehrere malaiische Reiche auf Java, die einen regen Fernhandel bis nach China und Indien unterhielten. Im Gegenzug brachten Inder, Chinesen und Araber den Hinduismus, Buddhismus und Islam ins Land, gefolgt von Portugiesen, Spaniern und Niederländern, die ihre Spuren in den Sprachen und in der Kultur des Großraumes hinterließen, so gehören beispielsweise 82 % aller Bewohner der Philippinen der römisch-katholischen Kirche an. Geschrieben wurde das Malaiische – je nach Epoche – in Sanskrit, Pali, Arabisch und Lateinschrift. In dem seit 2001 unabhängigen Ost-Timor gilt – als einzige europäische Sprache im Archipel – das Portugiesische als Amtssprache.
 
     
     
 
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