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Malerei

 
     
 
Die römische Malerei kennen wir im wesentlichen dank der Fresken , welche die Hausmauern in Pompeji, Herculaneum und Stabiae zierten und durch den Vesuvausbruch im Jahre 79 n.Chr. verschüttet wurden. Denn außer diesen Malereien in Campanien hat man in Süditalien lediglich einige sehr alte Grabmalereien als Kammerschmuck (Hypogäen) gefunden, so etwa in Ruvo aus dem 5., in Paestum aus dem 4. und in Cumae aus der Zeit um die Wende zum 3. Jh., sowie eine bedeutsame Porträtsammlung auf Leinwand oder Holz bei der ägyptischen Oase Faijum. Diese Porträts reichen vom augusteischen Zeitalter bis zur Herrschaft Konstantins und spiegeln recht getreu die Entwicklung der jeweils zeitgenössischen Bildhauerei wider. Traditionsgemäß unterscheidet man bei der cam-panischen Wandmalerei vier Stile. Der erste Stil (150-80 v.Chr.) ahmt vielfarbige Marmorplatten nach; es fehlen figurative Elemente. Diese kommen erst mit dem zweiten Stil (79 v.-30 n.Chr.) auf: Figuren- und Schmuckelemente gehen eine untrennbare Harmonie miteinander ein. Dieser zweite Stil vermittelt, losgelöst von der Wand, die Illusion von architektonischem Zierwerk; eingerahmt von architektonischen Motiven, Landschaften, belebten mythologischen Figuren oder Bildern bieten sie die Vorstellung eines Raumes vor der Wand. Diese Scheinmalerei (trompe-I’crif) gestattet es, imaginäre Landschaften zu erschaffen, die in das Wesen des Hauses einführen, etwa beim Haus der Livia in Rom oder hei der Villa der Mysterien in Pompeji. Der dritte Stil (30-50 n.Chr.) verzichtet auf perspektivische Effekthascherei: Die architektonischen Elemente wie Säulen, Architrave oder Giebel vermitteln nicht mehr das Gefühl von Raumtiefe, sondern dienen nur noch der Zierde. Sie rahmen eine einfarbige Fläche ein, in deren Zentrum sich eine einzelne Figur oder ein kleines Bild befindet, so etwa im Haus des M. Lucretius Fronto in Pompeji. Der vierte Stil schließlich (50-79 n.Chr.) ist der meistverbreitete in Pompeji (insbesondere Haus der Vettier); er verbindet die Elemente des Schmucks und des Raumes miteinander und bildet einen triumphalen Höhepunkt der Erfindungsgabe und der Farbenpracht. Die architektonischen Motive, unter denen Arabesken, Vergoldungen und Ziselierungen im Überfluß begegnen, haben einen dramatischen Effekt. Auf den Bildern scheinen die Personen wie Schauspieler eine Bühnenszene zu bieten, und die Landschaften sind nicht mehr so sorgfältig durchgezeichnet, sondern rasch und mit grobem Pinselstrich entworfen und mit Lichteffekten belebt. Gelegentlich betonen Stuckreliefs den Eindruck einer realen Inszenierung. In diesem Stil ist auch die domus aurea des Nero in Rom gestaltet, passend für einen kaiserlichen Musiker und Historiker.

Nach 79 ist es schwierig, die Entwicklung der römischen Malerei zu verfolgen, da es nur wenige erhaltene Stücke gibt. Mit dem Beginn des 2. Jhs, begegnen dann Fresken an den Mauern der christlichen Katakomben .
 
     
     
 
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