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Malerin Erika Eisenblätter-Laskowski

 
     
 
Es war im Jahr 1979, da wurde sie von der Freundeskreis Ostdeutschland mit der Verleihung des Kulturpreises für bildende Kunst ausgezeichnet. In der Laudatio hieß es über Erika Eisenblätter-Laskowski, sie sei eine "vielseitige Künstlerin, die nicht nur auf dem Boden des einmal Erlernten beharrte, sondern auch die Auseinandersetzung mit den Kunstströmung
en der fortlaufenden Zeitentwicklung aufnahm und dabei zu erfolgreichen Eigenleistungen vorstieß". Am 16. April nun hat die Künstlerin ihre Augen für immer geschlossen. Sie hatte keinen Mut mehr zu leben.

Geboren wurde die Ostpreußin am 22. Mai 1908 in der Försterei Grenzwald, Kreis Pillkallen. Nach ersten autodidaktischen Versuchen studierte sie an der Königsberger Kunstakademie zunächst bei Karl Storch d. Ä. (1927-1929) und bei Alfred Partikel (1929-1933). Er förderte ihre Gabe, eine Landschaft einfühlsam, fast lyrisch zu gestalten, während Fritz Burmann der jungen Künstlerin den Weg zur Monumentalkunst zeigte. Studienaufenthalte, vor allem auf der Kurischen Nehrung, später auch in Frankreich und in Süddeutschland gaben weitere Anregungen. 1934 heiratete Erika Laskowski den Sohn des Landschafts- und Theatermalers Wilhelm Eisenblätter (1866-1934), den 1907 geborenen Maler Gerhard Eisenblätter, den sie in der Klasse von Storch kennengelernt hatte. Ein Jahr darauf folgte bereits ihre erste Einzelausstellung in der renommierten Königsberger Kunstgalerie Riesemann & Lintaler.

Der Zweite Weltkrieg brachte auch über die Eisenblätters Leid. Gerhard wurde zur Wehrmacht eingezogen, und Erika mußte mit dem damals sechsjährigen Sohn Anselm allein flüchten. Über Braunsberg und Köslin gelangte sie schließlich bis nach Lübeck. Dort traf sie nach dem Krieg ihren Mann wieder und konnte in Lübeck-Stockelsdorf ein Heim für die Familie aufbauen. Aber auch die künstlerische Arbeit ruhte nicht. Alle vor 1945 entstandenen Gemälde waren verloren; gemeinsam begann man von neuem. Nachdem ihr Mann 1975 gestorben war, zog Erika Eisenblätter 1981 nach Regensburg, wo ihr Sohn Anselm als Architekt eine Professur erhalten hatte.

Neben kleineren Bronzeplastiken, die "denselben expressiven Geist" verraten, "der auch den Ursprung ihrer Malerei prägte", wie Günter Krüger, Kunsthistoriker und profunder Kenner des Eisenblätterschen Œuvres, einmal betonte, neben Arbeiten am Bau, die sie wie ihr Mann Gerhard schuf, sind es vor allem die zarten Pastelle und Ölgemälde, die den Betrachter immer wieder in ihren Bann ziehen. Die eher matte, stumpfe Oberfläche der Bilder, die durch den Zusatz von Deckweiß und einem Bindemittel zur Ölfarbe erreicht wurde, wirkt sanft und zart. Wie von leichter Hand festgehalten, muten die Motive oft wie Szenen aus einem Traum an, gleichen Visionen, erinnern auch an Märchen aus uralten Tagen. Melancholisch, stimmungshaft werden die unverwechselbare Landschaft, der hohe Himmel über der Nehrung heraufbeschworen und geradezu lyrisch überhöht. Die Landschaften sind geprägt von intimem Charakter und herber Romantik. Ein Kritiker sprach einmal von "eigentümlicher Stille voll Empfindsamkeit". Eine Reihe ihrer Bilder war 1986/87 im Museum Ostdeutsche Galerie Regensburg zu sehen, zusammen mit anderen Werken der Künstlerfamilie Eisenblätter.

Erika Eisenblätter ist tot. - In ihren Bildern aber wird sie weiter- leben.

Erika Eisenblätter-Laskowski: Fischmarkt in Memel (Öl)
 
     
     
 
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