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Mann fürs Grobe

 
     
 
Er galt jahrelang als einer der einflußreichsten Politiker, war parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion seiner Partei, ein "Mann für heikle Fälle". Karl Wienand (77), einst Vertrauter von SPD-Fraktionschef Herbert Wehner, verstand es im Hintergrund die Schicksalsfäden der SPD zu ziehen - jetzt steht er ungewollt im Rampenlicht eines Prozesses, der seiner Partei enormen Schaden zufügt. Bis Mitte der 70er Jahre liefen bei ihm und seinem Vorbild Wehner die Fäden der sozialliberalen Regierungsmacht zusammen. Man sagt ihm nach, er habe seinerzeit Willy Brandt
vor einem Mißtrauensvotum gerettet - durch den Kauf der Stimme des CDU-Parlamentariers Julius Steiner. Auch wenn Steiner diese Version bekräftigte, es wurde nie nachgewiesen, ob Wienand oder die Stasi einsprang. Bei seinen eigenen Kontakten zur DDR kam ein Gericht ihm weniger entgegen: Wienand wurde als "besonders wichtiger Informant der DDR" verurteilt. Wegen des schweren Schicksals des Beinamputierten und seiner Familie begnadigte ihn Bundespräsident Roman Herzog 1999. Nun sitzt er wieder auf der Anklagebank - als Drahtzieher der Kölner "Müllaffäre". Millionen-Summen an Schmiergeld soll er kassiert haben, seine Parteimitgliedschaft ruht, doch Wienand kann auf Bewährung hoffen. EB

 
     
     
 
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