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Mediterranide

 
     
 
Gekennzeichnet durch. einen schmalen Langkopf, schmales hohes Gesicht mit zierlicher, aber trotzdem oft scharf konturierter Nase wie einen schlanken Körperbau unter mittlerer Größe. Haar und Augen sind dunkel, die Haut weißlich bis hellbräunlich. Ihr Verbreitungsgebiet umfaßt in Europa außer dem Mittelmeerraum mit seinen Halbinseln und weiteren Küstenbereichen besonders noch Irland und Teile Englands (Wales), vom Balkan aus reichen Teile auch nach Südrußland hinein. Bei ihrer Verbreitung kann man regional deutlichere Unterschiede fassen, auch wenn der Gesamteindruck zuerst überwiegend einheitlich erscheint. In der Literatur werden bei vor- und frühgeschichtlichen Serien eine insgesamt feiner gebaute Form (grazilmediterran) und eine gröbere (grobmediterran) unterschieden. Sie können aber nicht mit Sicherheit bis an den Anfang des Neolithikums zurückverfolgt werden, da gerade damals im Mittelmeerraum noch allgemein ein etwas schwererer Typ mit cromagniformen Anklängen vorherrscht, die volle Ausdifferenzierung setzt deutlich erst später ein (-~ Bandkeramiker). Unter dem Überbegriff Mediterranide werden auch noch ähnliche Formkombinate aus Nordafrika sowie Vorderasien bis nach Mittelasien hinein zusammengefaßt (Afrika, Asien rassengeschichtlich). Dazu ist zu bemerken, daß so •weiträumige Zusammenhänge mit einer gewissen Vorsicht geprüft werden müssen, da hier auch konvergente Selektion zu ähnlichen Merkmalskombinaten geführt haben kann, während ein einheitliches Genzentrum für eine so weitverbreitete und zugleich vielgestaltige Rassengruppe schwer zu belegen sein dürfte.

N o r d i d e: Schlank/hochgewachsen, langköpfig schmalgesichtig mit weiß-rosiger Haut, (gold)blonden Haaren und blauen bis grauen. Augen, heben sie sich durch schärfere Konturierung des Gesichts wie des gesamten Körpers von der eben besprochenen mediterranen Rasse ab, deren Bautyp sonst grundsätzlich ähnlich erscheint. Die nordische Rasse ist die europäische Rasse, bei der die Aufhellung am stärksten fortgeschritten erscheint, wodurch ihr Entstehungsraum auf den Bereich eingeengt wird, in dem Aufhellung klimatisch einen besonderen Selektionsvorteil darstellt. Ihr Kernraum entspricht auch heute noch annähernd dem, den wir für die Aufhellung voraussetzen müssen: das nördliche Mittel- und Westeuropa einschließlich des der Nordsee zugewandten Teiles Englands, Dänemark, südliche und mittlere skandinavische Halbinsel, Süd- und Mittelfinnland wie seine Gegenküsten der Ostsee. Die heute beträchtliche Körperhöhe wird erst in der Bronzezeit rassenkennzeichnend. Im Neolithikum herrschen allgemein geringere Werte vor. Untergruppen: Scando-, Teuto-, Fennonordide, die sog. Dalonordiden werden besser als selbständige Rasse betrachtet.

Fälische/Dalonordische Rasse: Die Leitnamen sind nach den modernen Haupthäufungsgebieten in Westfalen bzw. Dalarne (Schweden) gegeben worden. In dieser Rasse leben deutlich cromagnide Züge fort: hoher, breiter Körperbau, schwerer breiter Langschädel mit niedrig/breitem Gesicht und relativ kurzer Nase. Farben weitgehend aufgehellt, doch treten auch in einzelnen Gebieten Schwedens wie Norwegens mit gleichen Formzügen gehäuft dunkle Farben auf, wozu vielfach auch ein etwas untersetzterer Körperbau geringerer Höhe treten kann. L u n d m a n rechnet letztlich auch die Atlantische Rasse , gehäufter an der europäischen Atlantikküste, unter diesen Formenkreis.

Osteuropide (Ostbaltische Rasse): Die dritte europäische Rasse mit allerdings abgeschwächter heller Komplexion, aschblondem Haar und mehr grauen bis grünlichen Augen. Untersetzt gebaut, von mäßiger bis mittlerer Körperhöhe, wird sie durch einen mittleren bis deutlich ausgeprägten Kurzkopf, ein niedrig/breites Gesicht (Mitte) und eine kurze (Stups-) Nase gekennzeichnet. Ihr Entstehungsraum wird an Serien erst relativ spät faßbar, die gemäßigt helle Komplexion verlegt ihn aber auf jeden Fall in die Bereiche Osteuropas, die noch ein ausreichend maritimes Klima besitzen, um der hellen Komplexion einen Selektionsvorteil zu geben (überdurchschnittliche Anreicherung von Hellmutanten). Ihre jetzt deutliche Kurzköpfigkeit ist sicher erst relativ jungen Datums (Brachykephalisation), ihr gesamter Formenkomplex verweist gleichfalls auf eine stärker cromagniforme Ausgangsbasis.

Alpine (o s t i s c h e Rasse) : Untersetzter Körper mit mäßiger bis mittelhoher Körpergröße, Kurzkopf mit gerundetem Hinterhaupt, niedrig/rundes Gesicht mit kurzer, oft eingebogener Nase. Haar- und Augenfarbe dunkel, zumeist braun. Vorgeschichtlich deutlich abgegrenzt erst ab Ende der Jungsteinzeit (Glockenbecher) belegt, tritt sie in größerer Häufung erst in der 2. Hälfte des letzten Jahrtausends v. Chr. auf. Die Rassenbezeichnung bezieht sich auf eine deutliche Verdichtung solcher Kurzköpfe im Alpenbereich, eine weitere ist aus Frankreich (Cevennen, race cevenole) belegt. Es muß aber beachtet werden, daß die heute vorwiegende Kurzköpfigkeit in weiten Teilen Europas nicht rassentypisch alpin, sondern erst Ergebnis der mittelalterlichen Brachykephalisation ist. Trotzdem wird man die alpine Rasse im genetischen Sinne als Rasse ansehen können, da ihr kennzeichnendes Merkmalskombinat in Europa, wenn auch zumeist nur in schwachen Anteilen, gut 4000 Jahre belegt ist.

D i n a r i d e (D i m a r i s c h e Rasse) : Bei dieser Rasse ist dagegen noch nicht sicher, daß es sich um ein genetisch in seinen Einzelzügen fest fixiertes Merkmalskombinat handelt. Beschrieben als hochgewachsen, mit hohem Steilkopf und abgeflachtem Hinterhaupt (planoccipital), hohem, grob konturiertem Gesicht und betonter Hakennase. Farben von Haar und Augen braun. In Europa ist sie erst sehr spät zu fassen, auch in ihrem heutigen Kernraum, dem Balkan. Für die österreichischen Alpen ist eindeutig belegt worden, daß ihre kennzeichnende Kurzkopfform in völlig abgeschlossenen Tälern ohne Zuwanderung sich erst seit wenigen hundert Jahren deutlicher abzuzeichnen beginnt und mit der allgemeinen Verrundung gleichläuft. Da sich auch die ähnlich umschriebene vorderasiatische Rasse oder Armenide historisch gleichfalls erst spät nachweisen läßt, ist diesen beiden Rassen aus genetischen Überlegungen mit gewissen Vorbehalten zu begegnen, die gleichfalls für ihre engere Zusammengehörigkeit gelten. Der für beide verwendete Oberbegriff T a u r i d e wurde zu einer Zeit geprägt, als man noch von der irrigen Annahme ausging, dieser Typ sei dort bereits früh nachgewiesen (Brachykephalisation). Entsprechend kann man auch in Europa den bereits einmal scharf umgrenzten Merkmalskomplex mit planoccipitalem Steilkopf unter den Glockenbecherleuten nicht mit seinen späten Nachfahren (??) in direkten Zusammenhang bringen, da eben durch mehrere Jahrtausende Belegstücke für ein Weiterleben dieses Typs im gleichen Raum fehlen.

Es lassen sich somit für Europa 4 bzw. 5 größere Rassen klar umgrenzt herausstellen, die zumeist seit Einsetzen des Neolithikums, zumindest aber seit seinen Endabschnitten, sich als deutliche Vorform entsprechender moderner Systemrassen nachweisen lassen. Für die Osteuropiden besteht nur insoweit eine Einschränkung, als ihre heute deutliche Kurzköpfigkeit erst relativ spät (nach Christus) in Serien kennzeichnend auftritt und ohne sichere Grenzen mit dem mittelalterlichen Brachykephalisationsprozeß zusammenfließt. Umgekehrt läßt sich, besonders nach Befunden L u n d m a n s, für die fälische bzw. dalonordische Rasse mit ihren deutlichen Cromagnonanklängen ein stärkeres Überleben von Formzügen der Altschicht in einzelnen Gebieten Schwedens sehr gut herausarbeiten, was mit ausgesprochen dunkler Komplexion konform geht. Die viel besprochenen Dinariden bleiben als im streng genetischen Sinne nicht voll zu sichernde Rasse aus der obengenannten Zahl ausgeschlossen.

Daß sich wissenschaftlich noch eine viel mehr ins, einzelne gehende Aufgliederung in kleinere Rassen an der Bevölkerung Europas durchführen läßt, kann hier unberücksichtigt bleiben. Erwähnt werden müssen dagegen noch am Nordrand Europas die Lappen, die eine deutliche Eigenprägung zeigen. Trotz gewisser Einschübe aus dem Osten sind ihre Populationen aber ohne Bedenken voll in den Großrassenkreis der Europiden zu stellen, ihre betonte Eigenständigkeit ist Ergebnis sowohl ihrer Randlage wie ihrer ökologisch abweichenden Situation: Rentiernomaden. Aus Osteuropa sind schließlich stellenweise deutlichere Einschüsse aus dem mongoliden Großrassenkreis anzuführen, die aber alle relativ jung sind und zahlenmäßig z. Z. noch ohne Bedeutung. Sie sind aber auf europäischem Boden erste Anzeichen eines ständigen Vordrückens der Mongoliden nach. Westen, die nach Zersprengen der von Anfang an geschlossenen europiden Urbevölkerung Sibiriens dieses große Gebiet rassisch mongolisiert haben und ihre ersten Fühler mit Hunnen, Awaren, Ungarn und Bulgaren isoliert z. T. schon weit in den europiden Kernraum vorschleuderten, während die mongoliden Einschüsse im russischen Raum noch in ständigem Kontakt mit den nachdrückenden Massen des Kernraums stehen (Asien rassengeschichtlich).
 
     
     
 
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