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Multikulturelle Neonazis?

 
     
 
Werden die Rechtsextremisten der nächsten Generation nicht mehr Adolf oder Herman heißen sondern Ali oder Mustafa? Nach den jüngsten Verlautbarungen vo Generalbundesanwalt Kay Nehm müssen wir uns wohl darauf gefaßt machen. Als bekann wurde, daß der Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge in der Nacht vom 2. auf de 3. Oktober nicht von Deutschen, sondern von einem staatenlosen Jordanier und einem in Deutschland eingebürgerten Marokkaner begangen worden war, sprach Nehm unverdrossen vo einer "rechtsextremen
Tat". Die echten "Rechtsextremisten", die de Vernehmen nach alle Ausländer außer Landes weisen wollen, dürften sich verdutzt die Augen gerieben haben über den unverhofften Zuwachs: Multikulturelle Nazis?

Der Anschlag von Düsseldorf schlug seinerzeit hohe Wellen. Bundeskanzler Schröde rief kurz darauf die Deutschen zum "Aufstand der Anständigen" auf. Pau Spiegel, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, stellte öffentlich die Frage, ob es richtig gewesen sei, wieder jüdische Gemeinden in Deutschland zu errichten Gleichzeitig attackierte Spiegel den sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf in schärfster Form. Der habe anläßlich seiner Rede zum Tag der deutschen Einheit kein Wor des Bedauerns über den Anschlag gefunden (Sachsen war in diesem Jahr Ausrichter de offiziellen Feierlichkeiten zum 3. Oktober).

Noch weiter ging der Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Frankfurt, Salomon Korn. E äußerte die Ansicht, der Anschlag zum Tag der deutschen Einheit habe die gleich Botschaft wie die sogenannte Kristallnacht 1938.

Die Brandsätze von Düsseldorf bildeten auch den Auftakt zum Verbotsverfahren gege die NPD. Bundeskanzler Schröder sagte seinerzeit in Anspielung auf den Vorfall, die Bundesregierung werde alles tun, um die politischen Strukturen zu zerschlagen, auf die sich Rechtsextremisten stützten.

Die Nachricht von letzter Woche sorgte da nicht von ungefähr für einige Irritationen So kurz nach dem Fall von Sebnitz konnte die jüngste Enthüllung kaum ungelegener kommen Ausgerechnet Ausländer! Im Holzschnittschema von Immergut und Immerböse gehört dies Gruppe schließlich durchweg zu den Opfern, die Täter haben deutsch zu sein kahlgeschoren und "rechts".

Doch im Umgang mit derlei Schlappen haben Politiker und Medien mittlerweile Übung: Da ändere doch gar nichts, lautet ihre reflexartige Reaktion. Wie nach den Enthüllungen vo Sebnitz wird folgendermaßen argumentiert: Allein, daß wir uns spontan haben vorstelle können, daß es deutsche Rechtsextremisten gewesen seien, zeigt doch, wi allgegenwärtige die braune Gefahr ist. Der bloße Verdacht wird so zur Legitimation fü Behauptungen. Wer hier zu widersprechen wagt und einfordert, daß erst Beweise he müssen, bevor beschuldigt wird, sieht sich schnell dem Anwurf ausgesetzt, verharmlosen zu wollen. Sogar die schlichte Aufforderung, Gewalt von jeder, nicht allein die vo rechtsextremer Seite zu bekämpfen, kann einem ätzende Diffamierungen eintragen. Nich wenige bürgerliche Politiker haben dies in den vergangenen Wochen schmerzlich erfahre müssen.

Beschuldigt wurden indes nicht bloß politisch irregeleitete Gewalttäter. Rund um de Globus gingen die Bilder von Düsseldorf – unterlegt mit den Zitaten deutsche Politiker und Medien. Weltweit standen "die Deutschen" abermals am Pranger dorthin gestellt von ihren eigenen Repräsentanten. Die derzeitigen Ermittlungsergebniss tauchen in der ausländischen Presse hingegen kaum auf, das Bild vom Tag der deutsche Einheit als "Tag der deutschen Schande" sitzt fest.

Beinahe drollig mutet der Aufruf des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidente Wolfgang Clement an, die Ausländer mögen doch bitte ihre "Konflikte nicht nac Deutschland tragen". Offenbar ist der SPD-Politiker noch immer dem Wunschbild de "multikulturellen Gesellschaft" als einer Art immerwährendem Straßenfes verhaftet.

Eine sachliche Debatte über Ausländerkriminalität, über die Konfliktpotentiale, die im Aufeinandertreffen ganz unterschiedlicher Kulturen überall auf der Welt – und in wachsenden Maße natürlich auch bei uns – zu gewärtigen sind, dürfte indes auc nach der jüngsten Wendung von Düsseldorf ausbleiben. Statt dessen nun der skurril Versuch eines Generalbundesanwalts, selbst ausländische Täter wahlweise auf das Kont "Rechtsextremisten" zu verbuchen.

Am vergangenen Wochenende erstach ein Vietnamese einen 22jährigen Deutschen in sächsischen Bernsdorf. Außerhalb Sachsens hat dies fast niemand registriert. I Bernsdorf selbst hielt die Pastorin einen Fürbittgottesdienst ab – für de erstochenen Deutschen und den vietnamesischen Täter.
 
     
     
 
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