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Perser

 
     
 
Unter der Bezeichnung „Perser“ kann dreierlei verstanden werden: Im engeren Sinne ist es der Name für die Bewohner des Kernlandes von Persien, der heutigen Provinz Fars, in der Antike unter den Namen Persis oder auch Persua bekannt. International gebräuchlich ist vielfach der Name Perser für alle Bewohner des gegenwärtigen Staates Iran, in dem die eigentlichen Perser nur die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, denen eine Reihe anderssprachiger Minderheiten gegenüberstehen. Ethnologisch versteht man allerdings unter Perser nur das bedeutendste aller iranischen Völker, das rein indogermanischen Ursprungs ist und seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. die Hauptrolle nicht nur im Iran sondern auch zeitweilig in ganz Vorder-Asien und sogar in Ägypten spielte. Ursprünglich sprachen die Perser im Amtsgebrauch die allgemein verbreitete Handelssprache, das Aramäische. Die eigene Sprache trägt den Namen Farsi und ist heute auch Amtssprache in der Islamischen Republik Iran. Im 10. Jahrhundert v. Chr. wanderte ein persischer Stammesverband in das heutige iranische Bergland ein, der im 6. Jh. v. Chr. die stammesverwandten Meder unterwarf und ein Weltreich schuf, das von Nordindien bis nach Ägypten reichte. Unter der Achämenidendynastie gelang es sogar den Großkönigen, sich zweimal in Ägypten zum Pharao ausrufen zu lassen (525-404 und 342-332). Die Eroberung Griechenlands aber scheiterte. In einer von den Persern entwickelten eigenen Keilschrift wurden alle politischen, religiösen und kulturellen Ereignisse festgehalten. Nach der Eroberung Persiens durch Alexander d. Gr. wurde das Land dem hellenistischen Einfluss unter den Seleukiden breit geöffnet, bis 550 n. Chr. die Sasaniden im Kampf mit den Römern wiederum Weltgeltung erlangen konnten. Im 7. Jahrhundert wurde die angestammte Religion der Perser durch den Islam schiitischer Richtung abgelöst. Persien selbst wurde dem Kalifenreich eingegliedert. Nach den Invasionen der Seldschuken im 11. Jahrhundert, der Mongolen und Timuriden im 13. und 14. Jahrhundert, gründeten die Safawiden das Neupersische Reich, nachdem dieses zwischen 1392 und 1501 unter Mogulsultanen gestanden hatte. In der Neuzeit geriet Persien dann unter den Einfluss der Russen und Briten, und wurde nach Ablösung der Kadscharendynastie und der Herrschaft der Pahlavi im Jahre 1979 durch revolutionäre Entwicklungen zur Islamischen Republik erklärt, in der stets ein Religionsführer als Staatsoberhaupt und ein Wächterrat als oberstes Kontrollorgan fungieren.
 
     
     
 
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