|   | 
          Im     Vorfeld der Bundestagswahl merken viele Bürger, wie verkrustet unser Parteiensystem ist     und wie sehr sich der von Massenmedien und Politikern der unteren Ebenen ausgeübte     Meinungsdruck auf jenen lastet, die neue politische Wege gehen wollen. Dr. Harri Berndt,     der sich in Hessen für den Bund Freier Bürger zur Wahl stellt, hat dies bitter erfahren:
       "Das, was ich in allen Städten und Gemeinden des Wahlkreises    128 (Bad Hersfeld)     erleben mußte, als ich 200 Unterschriften für meine Direktkandidatur zum Deutschen     Bundestag sammelte, zeigte mir, wie selbst auf kommunaler Ebene Politiker die Demokratie     als Feigenblatt ihrer Macht mißbrauchen und wie tief das unser Verhalten bereits     geändert hat ... So verweigerten mir viele für mich überraschend ihre     Unterstützungsunterschrift." Die Begründung:
       "Man habe Angst vor möglichen Konsequenzen, wenn der und der aus der Gemeinde     erfährt, was man wirklich denkt. Man fürchte, keine Aufträge zu bekommen, wenn     rauskommt, daß man mit dieser Partei sympathisiert. Sie klopfen mir zwar auf die     Schulter, sicherten mir auch ihre Stimme zu, baten mich aber um Verständnis für ihre     Verweigerung. Und ich hatte Verständnis. Aber ich war erschüttert darüber, daß Bürger     Angst haben, sich frei zu äußern und sich zu einer Partei zu bekennen. Und das nur, weil     Politiker, die von ihnen gewählt wurden, unter dem Deckmantel der Demokratie Druck     machen, indem sie Aufträge anscheinend nach Parteizugehörigkeit und dem Grad der     Angepaßtheit vergeben:"
       Politische Kultur? Ein wenig preußische Redlichkeit und Toleranz wäre kein Schade     für unser Land. P. T.
        
         | 
            |