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Polnischer Staatsschutz sieht Staatsräson gefährdet

 
     
 
Die Zahl der Autonomiebewegungen in Europa nimmt zu. So erfreut sich gegenwärtig die "Autonomiebewegung Schlesien" in Polen großen Zulaufs, die ihre Zentrale in der oberschlesischen Metropole Kattowitz hat. Wie die Warschauer "Polityka" berichtet, ist das polnische "Staatsschutzamt" der Auffassung, daß die "Bewegung" (RAS) "die polnische Staatsräson bedroht" und daher observiert werden muß.

Die "Bewegung" orientiert sich in etwa an den Argumenten der italienischen "Lega Nord
". Sie ist der Meinung, daß es nicht angehen kann, daß ein Teil eines Landes sowohl industriell als auch landwirtschaftlich den Restgroßteil des Landes versorgen muß, während anderswo die Steuergelder verschwendet und die Arbeitszeit nicht ausgenutzt wird. Besonders betroffen ist Oberschlesien, das jahrzehntelang eine besonders stabile Landwirtschaft und eine prosperierende Industriewirtschaft aufweist, dies, so "RAS", dank des Fleißes und der Wirtschaftlichkeit der hier lebenden Menschen.

Jetzt, so wird von der "RAS" ergänzt, wo Gruben, Hütten und ganze Konzerne schließen, wird die Region Oberschlesien von der Warschauer Zentrale im Regen stehenlassen. Auch mit der zunehmenden Arbeitslosigkeit, die schon die 14-Prozent-Marke erreicht hat, obwohl hier viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland oder bei deutschen Firmen der Region arbeiten.

Um die "Autonomiebewegung" scharen sich heute nicht nur einheimische Oberschlesier, sondern auch Menschen aus Polen, die hier ansiedelten oder angesiedelt wurden und zu Zeiten des KP-Chefs Edward Gierek hier relativen Wohlstand erlebten. Vor allen Dingen auch viele Kumpels aus den Bergbaugebieten, die seinerzeit relativ gut finanziell bedient wurden.

Die Bewegung ist jedoch durchaus europaorientiert. Das beweist allein schon der Titel ihres Monatsorgans, das "Schlesische Schwalbe – Europa der 100 Flaggen" heißt. In den Heften wird auch die "Idee autonomer Regionen Europas sowie die eventuelle Unabhängigkeit Oberschlesiens" propagiert. Es kommen sowohl norditalienische und in der Bundesrepublik Deutschland lebende deutsche Autoren aus Oberschlesien zu Wort, als auch mährische aus der Tschechei, die analoge Probleme haben.

Mähren grenzt auch an Oberschlesien, und dort gibt es schon seit der "Wende" ebenfalls eine autonome Bewegung, zumal die Mährer ebenso der Meinung sind, daß sie von den Tschechen und der Prager Zentrale benachteiligt werden. Es gibt im mährischen Teil der Tschechei Lokalsender, die nur in Mährisch ausstrahlen, und bei der Neumissionierung Mährens sind Geistliche aus Oberschlesien im Auftrag der mährischen Kirche aktiv.

 
     
     
 
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