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Russen gegen Russen

 
     
 
Die vom Polit-Clown Schirinowski inszenierten öffentlichen "Rekrutierungen" russischer Freiwilliger zum Kampf auf Seiten der "slawischen Brüder" Serbien blieben erwartungsgemäß folgenlos. Auch die offiziellen Drohgebärden des Kreml aus de Anfangstagen des Krieges sind einer eher moderaten Kritik gewichen.

Dennoch geistert die Frage, ob Rußland nicht doch militärisch eingreifen sollte weiterhin durchs Land. Und wenn sich die Russen einmischen, dann doch in jedem Falle au der Seite Serbiens, lautet die weltweit herrschende Auffassung. Doch entgegen diese verbreiteten Vorurteil ist dies gar nicht so selbstverständlich, wie es de Medienberichten zufolge scheint.

So mahnte die Tageszeitung "Sewodnja" (Heute), ein proserbisches Engagemen Moskaus könnten zu der fatalen Situation führen, daß "bald Russen zum Balka fahren, um dort Russen zu töten", denn, so das Blatt zur Begründung, in de Russischen Föderation
leben an die 30 Millionen Moslems: Vor allem in Tatarstan Dagestan, Inguschetien und Baschkirien – schon aus Glaubensgründen sämtlich ehe Freunde der Albaner denn der Serben.

Mithin warnte der Mufti (islamische Rechtsgelehrte) der Wolgaregion, Mukadda Bibarssew, die russischen Politiker eindringlich vor sturer Religionssolidarität mit de christlich-orthodoxen Serben: "Wir sind zwar einerseits gegen die Bombardierun Jugoslawiens, andererseits aber auch gegen den Völkermord begangen an den Albanern. Wi fordern Rußland auf, Milos?evic´ dazu zu bewegen, daß er endlich mit seine Säuberungen aufhört!”

Auch der Chef der russischen Zentrumspartei, Nadi Nurejew, äußerte sich gegenübe der linksliberalen Warschauer Zeitung "Gazeta Wyborcza" kritisch zur Ignoran gegenüber den Empfindungen der russischen Mohammedaner. So sei in den Medien zwa ausführlich über den kürzlich abgehaltenen Kongreß der russischen Muslime berichte worden. Doch hätten die Reporter die äußerst scharfe Kritik an Milos?evic´ Albaner-Vertreibung verschwiegen. Er wünsche sich, so Nurejew, eine "objektiver Haltung" der Russen zum Balkankonflikt.

Die in Deutschland hie und da aufflackernde Furcht, fanatische Politiker könnten da russische Volk doch noch zum Kriegseintritt im Dienste Serbiens treiben, scheint inde übertrieben. Nach einer Umfrage des "Russischen Meinungsforschungsinstituts" sind zwar 52 Prozent gegen die Nato-Bombardements. Nur karge neun Prozent der Russen abe wollen Belgrad auch militärisch zu Hilfe eilen.
 
     
     
 
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