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Seine Bilder gingen um die Welt

 
     
 
Es ist immer eine Herausforderung, ein Foto zu machen, ohne dabei aufdringlich zu werden. Man muß sich sehr genau umsehen, damit man den richtigen Blickwinkel findet. Das Wichtigste ist Geduld", hat Alfred Eisenstaedt, einer der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts, einmal gesagt. Er hatte diese Geduld, diesen Blick fürs Wesentliche – alles das, was den erfolgreichen Fotoreporter ausmacht. Der am 6. Dezember 1898 im westpreußischen Dirschau Geborene wuchs in Berlin auf. 1929 begann er, der zum 14. Geburtstag seine erste Kamera geschenkt bekam, seine Karriere mit einer Reportage über die Nobelpreis
verleihung an Thomas Mann. Reisen führten ihn, der 1935 nach Amerika emigrierte und seitdem in New York lebte, in fast alle Kontinente. Überall fand er "seine" Motive; eine schnelle Reaktion und ein geschulter Reflex standen ihm dabei zur Seite. "Wenn ich ein Bild mache, weiß ich nicht, warum ich es mache. Mein Hirn ist dabei ausgeschaltet, nur meine Augen und meine Fingerspitzen sind beteiligt." Und: "Bilder, schöne Bilder tauchen spontan auf. Wenn man schnell genug ist. Fängt man den Moment ein, bevor er sich für immer auflöst."

Seine Bilder gingen um die Welt – Fotos von den Reichen und Schönen, von Politikern, Schauspielern und Dichtern. Er fotografierte George Bernard Shaw und die Kennedys, die Loren und die Herzogin von Windsor, aber auch "Lieschen Müller" oder die alte Dame von nebenan. Schließlich hat er für Associated Press gearbeitet und für die renommierte Zeitschrift "Life" rund 2500 Reportagen gemacht. Am 24. August 1995 starb er im Alter von 96 Jahren auf Long Island.

Von seiner Fotokunst kann man sich noch bis zum 11. März auf einer Ausstellung im Alten Postfuhramt, Tucholskystraße, Berlin-Mitte, überzeugen. Dort wird dienstags bis sonntags 12 bis 22 Uhr eine Retrospektive mit Fotos aus den Jahren 1927 bis 1980 gezeigt. Wenn auch Kenner der Materie wie der aus Tilsit stammende Klaus Honnef die "bisweilen schludrigen und abenteuerlichen Bildunterschriften" bemängeln, ist diese Ausstellung dennoch ein Zeugnis vom unermüdlichen Schaffen dieses großen Fotografen, der auch als "Vater des Fotojournalismus" gilt und dessen Motto stets war: "Nur keinen Aufwand."

 
     
     
 
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