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Skulptur von Brachert mehrfach geschändet

 
     
 
Die Statue „Mädchen mit Krug” gilt als eine der bekanntesten Arbeiten Hermann Bracherts, der bis Oktober 1944 in Georgenswalde lebte (heute Otradnoje), wo im Juni 1993 im ehemaligen Haus des deutschen Bildhauers ein Museum eröffnet wurde. Jedoch zeigt sich dem Besucher des Rauschener Lärchenparks (Kurpark), wo sich die Skulptur heute befindet, ein trauriger Anblick, denn sie wurde wiederholt von verewigungshungrigen Zeitgenossen, die wohl keinen besseren Ort zum Ausdruck ihrer Kunst gefunden haben, mit Farbe beschmiert. Obwohl für die Beschädigung von Denkmälern der Geschichte und Kultur in Rußland zwischen 200 Tagessätze und fünf Jahre Freiheitsstrafe verhängt werden, läßt sich das sinnlose Treiben nicht unterbinden.

Ein weiteres Problem stellt die ohnehin dringend notwendige Restauration
der Skulptur dar, für die es einen guten Künstler braucht und vor allem Geld. Und dabei gibt es noch nicht einmal eine Garantie dafür, daß die mit Mühe restaurierte Skulptur an ihrem jetzigen Standort nicht wieder und wieder restauriert werden müßte. Deshalb möchte das Brachert-Museum die Statue gerne von Rauschen nach Georgenswalde holen, weil sie dort - im Museum - sicherer wäre. Mitarbeiter des Museums meinen, daß anstelle des Originals eine Kopie aufgestellt werden sollte. „Äußerlich würde sich die Kopie nicht vom Original unterscheiden”, erklärt Museumsdirektorin Alla Sarul, „außerdem würde die Kopie aus einem Material gefertigt, dem ein langer Aufenthalt unter freiem Himmel nichts ausmacht, während dies bei dem echten ,Mädchen mit Krug‘ genau umgekehrt ist.“

Auch der wissenschaftliche Leiter des Zentrums für Denkmalspflege des Gebiets, Boris Lewtschenko, hält die Restaurierung und die Herstellung einer Kopie der Statue aus finanzieller Sicht für realisierbar. Er hat sich bereits mit der Eremitage in St. Petersburg in Verbindung gesetzt, um einen geeigneten Künstler zu finden.

Laut der Bezirksverwaltung in Rauschen soll dort, auch wenn eine Kopie der Statue aufgestellt ist, eine moderne Beleuchtung installiert und eine Grünanlage mit Beeteinfassungen um das Kunstwerk herum angelegt werden. Fraglich bleibt allerdings, ob das die Schänder davon abhalten wird, ihrem zweifelhaften Vergnügen weiter nachzugehen.

 
     
     
 
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