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Songhai

 
     
 
Das große Volk der Songhai (Songai, Songoi, Sonrhai, Sonrhay) mit rund 700 000 Angehörigen bewohnt die Savannen des mittleren Nigertals, das sich von Mali über Südwest-Niger bis nach Nordwest-Nigeria hinzieht. Lebensgrundlage ist der Anbau von Hirse und der Fischfang. Eine sehr stark differenzierte Handwerkerschaft und die Teilnahme am Karawanenhandel (transsaharische Salztransporte) brachten im Laufe der Zeit eine sehr vielschichtige Gesellschaftsform hervor. Die Songhai sind seit vielen Jahrhunderten schon Muslime. Das Songhai ist eine selbstständige Sprache der nilo-saharischen Gruppe in der Schari-Nil-Sprachfamilie. Weit über den Bereich der Songhai-Siedlungsgebiete hinaus wird diese Sprache jedoch von rund 2 Millionen Menschen als Handels- und Verkehrssprache gesprochen. Bereits im 8. Jahrhundert traten die Songhai mit der Gründung eines Staates in das Licht der Geschichte. Im 15. und 16. Jahrhundert besaßen sie ein mächtiges Reich, das von Mauretanien bis zum Tschad reichte. Es war das mächtigste Königreich, das es im Westsudan je gab. Erst um 1600 drangen die Marokkaner in das Gebiet der Songhai vor und zerstörten das machtvolle Gebilde, so dass sich alle von den Songhai einst eroberten Gebiete wieder selbstständig machten. Durch die gemeinsame Sprache und die Erinnerung an die einstige Herrschaft über den ganzen Westsudan haben die Songhai bis heute über alle modernen Grenzen hinweg eine klare völkische Identität bewahren können.
 
     
     
 
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