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Sprachbarrieren

 
     
 
Der Stammtisch im Deutschen Haus hörte die Klage der Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, "es sei ein Skandal, daß in Deutschland vier Millionen Erwachsene nicht richtig schreiben und lesen könnten". Viele Analphabeten schämten sich, die Namen der Bahnstationen oder die Speisekarte nicht lesen zu können und behaupteten, sie hätten "ihre Brille
vergessen". Private Beziehungen mieden sie, um ihre Schwäche nicht zu verraten. Frau Bulmahn sagte, in Zukunft sollten alle Jugendlichen beim Verlassen der Schule lesen und schreiben können.

Da die Pisa-Studie gezeigt habe, daß jeder fünfte deutsche Schüler schwach im Lesen und Schreiben sei, bezweifelte der Stammtisch, ob es da richtig sei, wenn in zwölf von 16 Bundesländern die Schüler von der dritten Klasse an eine Fremdsprache lernten, in Baden-Württemberg sogar schon ab der ersten Klasse. Die Schulen seien schon mit den Kindern überfordert, die zwei unvollständig gelernte Sprachen mitbrächten, hieß es. Die einhellige Meinung war: "Wir brauchen mehr Stunden für gründlichen Deutschunterricht und nicht für zusätzliche Fremdsprachen." Pflichtunterricht in Englisch und Französisch ab der dritten Klasse fand keine Zustimmung.

Der Jüngste am Stammtisch, der Englisch ab Klasse 5 gelernt hat, brillierte zum Schluß mit seinen Kenntnissen: "Toll" heiße "verrückt" und "collect" hieße "Sammlung". Die Bezeichnung "Toll collect" für Maut erschließe sich daher für ihn als "Ansammlung Verrück-ter", und so eröffne ihm sein Englisch ein ganz besonderes Verständnis für bestimmte politische Entscheidungen ...

Euer Michael
 
     
     
 
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