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Treibjagd auf ein Phantom

 
     
 
Seit 20 Jahren wird die Angst vor der drohenden "Klimakatastrophe" geschürt. Die Politik sieht daher im "Klimaschutz" die derzeit weltweit größte umweltpolitische Herausforderung. Nach dem Scheitern von Den Haag wird nun vom 16. bis 27. Juli 2001 in Bonn der unterbrochene 6. "Klimagipfel" fortgesetzt. Er steht jedoch unter einem schlechten Stern, denn US-Präsident George W. Bush hat erklärt, das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnen zu wollen. Er verweist dabei auf ein eindeutiges Votum des Senats!

Angesichts des enormen intellektuellen, finanziellen und politischen Aufwandes zum "Schutz des Globalklimas" ist Nüchternheit angesagt, sind die Expertenaussagen auf ihre Schlüssigkeit zu hinterfragen. "Konsensmeinungen" mögen zwar in der Politik beliebt sein, doch Wissenschaft ist keine "Mehrheitsveranstalt
ung". Sollte die angedrohte "Klimaka-tastrophe" tatsächlich der größtmögliche anzunehmende globale Unfall sein, ist sofortiges Gegensteuern notwendig. Handelt es sich aber nur um eine eingebildete Gefahr, dann ist dem Spuk ein ebenso sofortiges Ende zu bereiten. Zunächst aber ist zu fragen, was ist "Klima" und kann "Klima" gefährlich sein?

Fangen wir bei der Grundlage für "Klima", dem ordinären Wetter an. Als "Wetter" wird der augenblickliche Zustand der Atmosphäre bezeichnet. Der Begriff kommt aus dem Indogermanischen und heißt "Bewegung". In der Tat, dauernde Bewegung charakterisiert den Zustand der Atmosphäre. Die Lufthülle ist in einem permanenten Zustand der Bewegung, weil die Erde sich im Licht- und Strahlungskegel der Sonne dreht und ständig Temperatur- und Luftdruckunterschiede erzeugt werden, die ausgleichende Luftströmungen in Gang setzen. Das Wetter ist allgegenwärtig und macht das, was es will. Es entzieht sich menschlichen Drohungen und Wünschen! Das atmosphärische Geschehen ist jedoch nicht total regellos, sondern vollzieht sich in Ordnungsgebilden. Die wichtigsten sind die Tief- und Hochdruckgebiete, die sich durch unterschiedliches Wetter auszeichnen. Die in der Regel mit der Höhenströmung wandernden Luftdruckgebilde haben eine bestimmte Lebensdauer. Solche Phasen gleichartigen Wetters bezeichnet man als "Witterung". Diesen Begriff gibt es nur in der deutschen Sprache. Das Englische (weather – climate) oder auch die romanischen Sprachen (port.: tempo (=Zeit) – clima) kennen diese Differenzierung nicht.

Kommen wir nun zum Begriff "Klima": Der Begriff "Klima" hat grundsätzlich zwei Bedeutungen, die in keinerlei Beziehung zueinander stehen, die nichts miteinander zu tun haben. Der ursprüngliche Begriff "Klima" ist von "klinein", dem griechischen Wort für "neigen", abgeleitet. "Sommer und Winter", so das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, "sind Folge der Neigung der Erdachse relativ zur Bahnebene der Erde um die Sonne, der sogenannten Ekliptik. Gegenwärtig beträgt die Neigung 23,5 Grad. Aufgrund dieser Neigung wird während des Nordsommers die Nordhalbkugel und während des Südsommers die Südhalbkugel stärker von der Sonne bestrahlt". Doch die Erde vollzieht nicht nur eine jährliche Rotation um die Sonne, sondern auch eine tägliche um die eigene Achse. Jeder Punkt der Erde ändert also von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang auf zwei Weisen permanent seinen Neigungswinkel zur Sonne.

Da die Erde eine Kugel ist und jeweils nur über einem Punkt die Sonne senkrecht stehen kann, fallen nördlich und südlich einer gedachten "Äquatorlinie" die Sonnenstrahlen "geneigt" auf die Erdoberfläche. Auf einer Kugel kann es kein "Globalklima" geben, weil sich von Breitengrad zu Breitengrad das "Klima", das heißt die "Neigung" der einfallenden Sonnenstrahlen und damit die Größe der zu erwärmenden Fläche ändert. Es gibt also eine ganz natürliche Veränderung des "Klimas" beiderseits des Äquators. Da zudem die Erde keine ebene Fläche, keine "Scheibe", ist, sondern zudem aufgrund der Topographie unterschiedliche Reliefstrukturen aufweist, ändert sich auch für jeden Punkt im Laufe eines Tages unablässig der Einfallswinkel der den Erdboden erwärmenden Sonnenstrahlen. Fazit: Die Figur der Erde als "Kugel" und ihre tägliche sowie jährliche Rotation bewirken in Verbindung mit ihrer Oberflächenstruktur eine nahezu unendliche "Klima"- oder "Neigungsmannigfaltigkeit".

Diese kann man grundsätzlich nicht aufheben. Je nach dem zu betrachtenden Raum spricht man vom Zonenklima (Größenordnung 5000 km), Großraumklima (1000 km), Landschaftsklima (100 km), Regionalklima (10 - 20 km), Lokalklima (0,1 - 1 km). Darunter gibt es den Bereich der Mikroklimate. Der größte Maßstab ist 1 : 1, doch in diesem läßt sich die Erde nicht abbilden. Geht man im Maßstab die umgekehrte Richtung, dann kann man die Erde gedanklich verkleinern bis zu einem flächelosen "mathematischen Punkt". Dann gäbe es das eine "Globalklima", doch auf dieser Erde gäbe es keinen Platz zum Leben. Ist die Neigung der Erdoberfläche Ursache für die unterschiedliche Erwärmung der Erdkugel und damit für die das Wetter erzeugenden Luftströmungen, so gewinnt nun der Begriff "Klima" eine völlig andere Bedeutung. Das "Klima" gerät in die Abhängigkeit vom Wetter. Das "Klima" wird zu einer virtuellen, weil statistisch ermittelten Größe. Die Anfangs- und Ausgangsgröße ist immer das Wetter. Diese Art Klimadefinition wurde erst möglich, nachdem man entsprechende Messinstrumente erfunden hatte, um Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit, Wind etc zu messen. Die Weltorganisation für Meteorologie definiert seit 1935 das "Klima" als "die Statistik des Wetters über einen Zeitraum, der lang genug ist, um die statistischen Eigenschaften bestimmen" zu können. "Während Wetter", so das MPI für Meteorologie, "den physikalischen Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort beschreibt, ist Klima erst dann richtig gekennzeichnet, wenn die Wahrscheinlichkeit für Abweichungen vom Mittelwert angegeben werden kann".

"Klima" ist also nicht mehr "Neigung", sondern eine rein statistisch errechnete Größe, ein Ausdruck für das "mittlere Wettergeschehen" eines 30-jährigen Zeitraums. "Klima" wird zu etwas unwirklich "Wirklichem". Trotzdem bleibt das "Klima" immer auch stets der "Neigung" verhaftet, denn es ist nicht nur an die Zeit sondern immer auch an einen "bestimmten Ort" gebunden. Das über einen längeren Zeitpunkt an einem Ort gemessene und statistisch zu "Klima" verdichtete Wetter, ist und bleibt diesem Ort verbunden, ist nur für ihn allein gültig oder repräsentativ. Das "Klima" New Yorks ist nicht auf Kairo übertragbar. Das "Klima" von einem Ort zu lösen und auf einen "Raum" zu übertragen, ist immer mit Unschärfe verbunden und nur bis zu einem gewissen Grad zulässig. Mit jeder Maßstabsverkleinerung ist ein Informationsverlust durch Generalisierung verbunden. Eine Karte im Maßstab 1:10 000 000 kann natürlich nicht den Detailreichtum aufweisen wie ein Meßtischblatt mit dem Maßstab von 1 : 25 000. Schon beim "Großraumklima" wird’s problematisch, denn haben Orte in Deutschland wie Flensburg und die Zugspitze oder Aachen und Königsberg das gleiche "Klima"?

Obgleich die Europäische Union politisch Realität ist, kann man nicht von einem "EU-Klima" sprechen. Auch wenn man die Temperaturen eines größeren Raumes leicht arithmetisch zu einem "Mittelwert" verdichten kann, hebt man die unterschiedlichen Landschaftsklimate nicht auf. Das "Mittelmeerklima" bleibt ein ebenso ortfestes "Spezialklima" wie das "skandinavische Klima" oder das "Klima der Britischen Inseln". Was für den europäischen Kontinent gilt, gilt ebenso für den afrikanischen, den amerikanischen wie asiatischen Kontinent.

Völlig abwegig ist es, alle Temperaturwerte aller "Wettermeßstationen" der Erde global zu mitteln, zu einer "Globaltemperatur" zu verdichten und dann von einem "Globalklima" zu sprechen. Es gibt kein "Globalklima" außer als gedankliche Fiktion. Es hat keinerlei Existenz und entzieht sich daher jeglichem Schutzbegehren. Doch nicht nur das "Globalklima" entzieht sich jeglichem Schutzbe-gehren, dies gilt für jede Art von "Klima". Wenn zur Berechnung des "Klimas" zuerst das Wetter von 30 Jahren erfaßt und erlitten werden muß, dann bestimmt das Wetter das "Klima" und nicht der Mensch. Solange der Mensch nicht das Wetter nach Gutdünken gestalten kann, solange er "Opfer des Wetters" und nicht "Herr über das Wetter" ist, solange muß er sich mit dem "Klima" abfinden. Als statistische Größe tut es nicht weh, verursacht keine Katastrophen. Diese beschert uns immer nur das Wetter! Die "Globaltemperatur" von 15 Grad erwärmt keinen Eskimo und kühlt keinen Indio.

Das Wetter, das den "physikalischen Zustand der Atmosphäre" wiedergibt, ist unabhängig von jeglichem menschlichen Einfluß. Der Mensch kann das Wetter nicht steuern, seinen Wünschen gefügig machen. Das Wetter bestimmt das "Klima" und nicht der Mensch. Allein von der Definition her beschreibt das "Klima" immer und stets eine "Wetter-Vergangenheit". Nur gewesenes Wetter kann aufgearbeitet und zu "Klima" verdichtet werden. Man muß das Wetter beobachtet und die Temperaturen um 7, um 14 und um 21 Uhr gemessen haben, um daraus eine "Tagesmitteltemperatur" errechnen zu können.

Das Bestreben, aus Gründen der "Klimavorsorge" "Klimaschutz" betreiben zu müssen, scheitert an der simplen Tatsache, das der Mensch das Wetter nicht beeinflussen kann. Er kann es selbst nicht einmal über wenige Tage "exakt" vorhersagen, so gering ist seine wirkliche Kenntnis von dem, was sich in der Atmosphäre "über unseren Köpfen" und jenseits unseres Denkvermögens abspielt. Aus welcher Perspektive man das "Klima" auch betrachtet, es zu schützen ist prinzipiell unmöglich, weil jedem "Klima" das nicht nur sprichwörtlich sondern tatsächlich von Natur aus veränderliche und unstete Wetter zugrunde liegt. Da "Klima" nur das "mittlere Wettergeschehen" beschreibt, bleiben die "Klimaveränderungen" solange unerklärbar, solange das Wetter ein Rätsel bleibt. Obgleich die Jahreszeiten einem ganz bestimmten regelmäßigen Rhythmus folgen, gibt es keine Erklärung dafür, warum der Witterungsverlauf von Jahr zu Jahr so völlig unterschiedlich abläuft.

Die von "Klimaexperten" geprägten Begriffe wie "Klimaka- tastrophe", "Klimaschutz" und "Klimavorsorge" sind inhaltsleere Schlagworte mit hoher tiefenpsychologischer Wirkkraft. Man kann die Menschheit in Angst und Schrecken versetzen, ihr Schuldgefühle einreden und einen lukrativen Ablaßhandel installieren. Das Versprechen, "Ökosteuern für ein gutes Klima" ist ein Nullversprechen, weil sich das Wetter nicht daran hält! Das rein statistisch ermittelte "Klima" ist nichts als eine "Hilfsgröße", um die verschiedenen neigungsbedingten Wetterregime auf der Erde geographisch umreißen und gegeneinander abgrenzen zu können. Der Begriff "Tropenklima" ist ein "Merkmal" für das in den Tropen üblicherweise auftretende Wetter. Dies gilt ebenso für das Monsunklima, die Wüsten- oder Hochgebirgsklimate, das maritime wie kontinentale "Klima". Immer kommt die geographische Gebundenheit zum Ausdruck.

Wenn schon die "Klimawissenschaft" nicht mehr zu logischem Denken fähig zu sein scheint, dann sollte die "Politik" die kritische Rationalität aufbringen, um das von ihr verlangte Ansinnen "Klimaschutz" als völlig utopisch zu verwerfen. Die für eine "zukunftsfähige Entwicklung" für unverzichtbar angesehene "Klimaforschung" ist eine untaugliche Art der "Wettervergangenheitsbewältigung". Sie hat bisher in mehr als 30 Jahren intensiver staatlicher Förderung nichts an Erkenntnisgewinn gebracht, weil sie meint, das Wetter ignorieren zu können. Die "Klimaforschung" ist eine Flucht aus der komplexen, unverstandenen Wetterwirklichkeit in die programmierbare und damit "gehorsame" simple Welt von "Computermodellen". Jede "Klimavorhersage" ist pure Spekulation und scheitert prinzipiell an der nicht leugbaren Tatsache, dass sich das Wetter –auch numerisch- einer exakten Prognose entzieht. Selbst die kürzest denkbare "Klimaprognose", die Vorhersage der Tagesmitteltemperatur von morgen, würde voraussetzen, dass man exakt die Temperaturen von 7, 14 und 21 Uhr vorhersagen könnte. Auf dem "Klimagipfel" in Bonn wird wieder viel die Rede sein vom notwendigen "Schutz des Globalklimas", aber ändern wird sich am Wetter nichts, zu keiner Sekunde und an keinem Ort der Erde.

Das Verführerische an dem Begriff "Klima" ist seine Doppeldeutigkeit. Ist "Klima" als "Neigung" der Erdkugel zur energiespendenden Sonne die Voraussetzung der Wetterunterschiede, so ist das Leben als solches ein unablässiger "Kampf um Neigung" als Bestandteil des generellen "Daseinskampfes". Dies gilt auch für die Politik! Sie muss unentwegt Neigungsverhältnisse austarieren und für ein gutes Arbeitsmarktklima, Beschäftigungsklima, Konjunkturklima, Wirtschaftsklima sorgen. Dies geschieht in Hinblick auf ein gutes soziales und insgesamt politisches Klima. Aber auch jeder Einzelne ist für ein gutes Klima in der Familie, in der Schule, im Beruf, am Arbeitsplatz, etc. verantwortlich. Doch 80 Millionen Menschen haben 80 Millionen verschiedene Wünsche an das richtige "Klima, die richtige "Neigung", so dass die Schaffung eines "idealen Klimas" durch "Vater Staat" einer Sisyphusarbeit gleichkommt.

Auf diesen "Klimafeldern" existiert für die Staatenwelt Arbeit genug und diese verzehrt soviel "Energien", so dass sich keine Gesellschaft den Luxus "Klimaschutz" aus Gründen des effizienten Einsatzes von Energien leisten sollte, zumal dieser Versuch ohnehin vergeblich ist, weil das Wetter bei diesem "Spaßereignis" nicht mitspielt. Wer "Klimaschutz" propagiert, sollte erst offen legen, wie er das Wetter zu bändigen gedenkt.

Oppenheim, den 10. Juli 2001

 
     
     
 
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