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Vergil

 
     
 
Der in Mantua 70 v.Chr. geborene P. Vergilius Maro stammte aus kleinbürgerlichem Milieu und wurde in Cremona, Mailand und Rom (54) ausgebildet. Er war allerdings viel zu scheu, um die Laufbahn eines Redners einschlagen zu können, und bevorzugte die Gesellschaft von Philosophen und Dichtern. Eine unter seinem Namen als Appendix Vergiliana (Anhang zu Vergil) kursierende Sammlung, von der manche Stücke vielleicht sogar wirklich von ihm stammen, gestattet eine Vorstellung von der Dichtung zu bekommen, die Vergil verzauberte und der er wohl auch nachgegangen ist (Epigramme, Gedichte nach alexandrinischem Muster). Um 48 v.Chr. begab sich Vergil nach Neapel zum epikureischen Philosophen Siron und entsagt eine Zeit der Dichtkunst.

Nach dem Tode seines Lehrers kehrt er 44 in seine Heimat zurück und besucht den Literaturzirkel um Asinius Pollio , den Statthalter der Provinz Gallia Cisalpina. Etwa um diese Zeit begann er mit der Abfassung seiner Hirtengedichte (Bucolica) (44-39), die in der Tradition des Syrakusaners Theokrit (3. Jh.) stehen und Hirten zeigen, die spontane Verse zu einem von ihnen gewählten Thema im Wechselgesang singen. Die tiefere Bedeutung der Sammlung ist nicht auf den ersten Blick zu entdecken. Eine große innere Zufriedenheit beherrscht die Szenerie: Die Hirten besingen die Rückkehr des goldenen Zeitalters und huldigen einem jungen Gott, in dem man Octavian erkennt.

Doch im Jahre 38 verfinsterte sich die politische Lage, und Vergil war darüber sehr betrübt. Er begann ein größeres Werk, die Georgica, ein Gedicht in vier Gesängen, deren erster allgemeine Vorschriften, der zweite Wein- und Obstbau, der dritte Viehzucht und der vierte die Bienenzucht behandelt. Vergi I ließ sich hierzu von Hesiod und Arat inspirieren und wetteiferte mit Lukan , als er das Schauspiel der Natur und die Menschen bei der Arbeit beschrieb, denn für ihn konnte der Mensch sein Glück am Busen der Natur finden.

Nachdem die Georgica um das Jahr 29 fertiggestellt waren, erweiterte Vergil das Gebiet seiner dichterischen Tätigkeit und begann die Aeneis, ein episches Gedicht in zwölf Gesängen, das sich im ersten Teil auf die Odyssee, im zweiten auf die llias bezieht und das Heldenlied des römischen Volkes vom Untergang Trojas bis zur Schlacht von Actium darstellt. Es ist das Gedicht der Größe Roms, die von der Vorsehung bis zur Erfüllung seines Schicksals reicht.

Vergil starb 19 v.Chr. während einer Reise nach Griechenland, als seine Aeneis noch nicht vollendet war. Augustus widersetzte sich dem letzten Willen des Autors, der das Werk, da er es für noch unvollkommen hielt, verbrannt wissen wollte.
 
     
     
 
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