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Viele Wege bestehen

 
     
 
Vielleicht muß der Mensch viele Wege mit seinem Leben erst bestehen, damit er de Anfang seines Lebens erkennt und versteht", schrieb der Maler Michael Zimmerman einmal als Widmung in ein Buch mit seinen Werken. Viele Wege ist er bisher gegangen, de Künstler und der Mensch Zimmermann. Und es scheint, als ob es ihn gerade in diesen Tage und Wochen wieder mit Macht an den Anfang seines Lebens zurückzieht.

Geboren wurde der Sohn einer Elbingerin und eines Hamburgers am 26. Juni 1946 in Sonthofen/Allgäu. Sein Lebensweg führte ihn zunächst nach Bad Dürkheim, schließlic in die Nähe von Hamburg und dann für ein halbes Jahr nach Rom. Immer wieder aber zog e den jungen Mann an die Nordsee, wo er auf der Insel Föhr seine Ferien verbrachte "Ich wohnte dort in einer alten Mühle und richtete mir auf dem Mühlenboden ei Atelier ein, so nannte ich es. Auf großen Packpapierbögen, die ich auf alte Bilderrahme spannte, malte ich Mühlen- und Inselmotive." Kein Wunder, denn für Zimmermann, de bereits als Knirps jedes erdenkliche Papier für seine Bilder verwandte, stand bereits mi 14 Jahren fest, daß er Maler werden wollte. Auf Föhr begegnete er auch dem Maler un späteren väterlichen Freund Gustav Mennicke, der ihm zeigte, mit Linol- oder Holzschnit umzugehen, der ihm die Zeichnung und die Farbe näherbrachte. Mennicke stellte auch de Kontakt zu Prof. Berger-Bergner her, bei dem Zimmermann schließlich an der Kunstakademi Mannheim ein Studium aufnahm.

Erste Ausstellungen, auch erste Verkäufe von Bildern folgen bald. Doch Zimmerman bleibt unruhig. Er muß seinem Weg folgen, geht an den Bodensee, nach Heidelberg un Speyer, wo er die Seitenkapelle der Stadtkirche St. Josef mit Fresken ausmalt, zieh wieder nach Mannheim. Immer wieder aber ist die Nordsee sein Ziel, Föhr natürlich, un 1985/86 die Hallig Hooge, wo er den Eiswinter mit 24 Grad minus erlebt, wo er auc arbeitet und sich von der kargen Landschaft, vom Nebel, vom Eis gefangennehmen läßt Eindrucksvolle Arbeiten entstehen in diesen Monaten.

Und wieder zieht es Michael Zimmermann in die Ferne, diesmal für acht Monate auf die Insel Bali/Indonesien
, wo er ein eigenes Atelier unterhält. Drei Jahre lang hat er dan eine Gastprofessur an der Edna Manley Scholl for the Visual Arts in Kingston/Jamaica inne Dort wie auf Bali entstehen Arbeiten voll intensiver Farbigkeit. 1989 schließlich kehr Zimmermann nach Deutschland zurück, lebt und arbeitet zunächst in Ulm, seit 1993 in Beuron an der Donau. Doch aus dem "Tal" zieht es ihn mittlerweile auch wiede mit Macht hinaus. "Ich brauche die weite Landschaft des Nordens", bekannte e bei einem Besuch in der Redaktion des es. Ja, auch auf der Kurische Nehrung würde er gern einmal malen. Vielleicht findet sich ja ein Sponsor, der de freischaffenden Künstler ein Häuschen zur Verfügung stellt, der vielleicht auch selbs gern malt (Michael Zimmermann, das ATELIER-HAUS, Ringstraße 15, 88631 Beuron-Langenbrunn Telefon / Fax 0 75 79/18 33).

Im Sommer 1999 war Zimmermann längere Zeit auf der Insel Rügen, wo über 100 Arbeiten entstanden, viele Zeichnungen zu maritimen Themen. Wichtig ist Zimmermann de Kontakt mit den Menschen. Wie überhaupt der Mensch immer wieder im Mittelpunkt seine Arbeiten steht. Nicht als Porträt oder als gegenständliche Darstellung, sondern vielmeh als Auseinandersetzung mit Themen wie Mensch und Umwelt, Mensch und Arbeit, Mensch un Glauben. "... nicht das Werk macht den Künstler, sondern das Leben", schrieb e einmal in einem Brief. "Das Werk gibt nur Auskunft über das Leben, macht transparen und reflektiert, ist Botschaft zugleich für jeden Menschen. Erst mit Eintritt de Menschen wird Leben religiös, das ist der kreative Akt des Menschen, sei unverwechselbarer Impuls als soziales Wesen, der Mensch braucht immer Menschen."

Der rastlose Künstler, der nach außen hin einen sehr ruhigen und nachdenkliche Eindruck macht, hat auch die Hallig Hooge wieder einmal besucht. Doch die Hallig hat sic verändert – zu viele Tagestouristen, die Hooge geradezu überschwemmen – "ein neues Landunter"?, fragt Zimmermann. Nun hat er, der übrigens gerade zeh Illustrationen für das Kinderbuch "Leander der Robbenkönig" von Rico Nestman fertiggestellt hat, ein neues Malerparadies für sich entdeckt: die Hallig Langeneß. Dor wird er ab Januar für einige Monate leben und arbeiten. Ab März 2001 dann bietet er fü die Leser des es Kreativ-Wochen auf der Warft Hilligenley an. Für die individuellen Intensivkurse mit Malerei, Zeichnung und plastischem Gestalten ist kein Vorbildung erforderlich; auch will Zimmermann die Kursteilnehmer über Geschichte, Kultu und Natur der Halliglandschaft informieren. Sieben Tage im gemütlichen Doppelzimme (Seeblick) mit Dusche und WC bei Halbpension kosten pro Person 498 DM; die Kursgebühre belaufen sich auf 200 DM (Anmeldungen direkt bei dem Wirt des Gasthauses Hilligenle Gerhard Karau, 25863 Hallig Langeneß, Telefon 0 46 84/ 2 23).

Michael Zimmermann sei doch im Eigentlichen auf dem Wege, sagte Ekkart Sauser einma über den Künstler, dieser Weg aber werde immer wieder von Zielen unterbrochen. Ein Zie ist jetzt erst einmal Langeneß – und dann die Kurische Nehrung
 
     
     
 
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