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Das Bauerntum wird von ihnen alle nicht mehr beachtet. Es hat als Waffe für den Klassenkampf wenig Wert, schon weil es au dem Straßenpflaster nicht jederzeit zur Verfügung steht und will seine Traditionen vo Besitz und Arbeit den Absichten der Theorie widersprechen.

So beginnt seit 1840 ein vernichtender Angriff auf das wirkliche, unendlich verwickelt Wirtschafts
leben von zwei Seiten her: die Gilde der Geldhändler und Spekulanten, die Hochfinanz, durchdringt es mit Hilfe der Aktie, des Kredits, der Aufsichtsräte, und mach die Führerarbeit des fachmännischen Unternehmertums, in dem sich sehr viele ehemalig Handarbeiter befinden, die sich durch Fleiß zum Genie hinaufgearbeitet haben, von ihre Absichten und Interessen abhängig. Der eigentliche Wirtschaftsführer sinkt zum Sklave des Finanzmannes herab. Er arbeitet am Gedeihen einer Fabrik, während sie im selbe Augenblick vielleicht durch eine Börsenspekulation, von der er nichts weiß, ruinier wird. Und von unten zerstört die Gewerkschaft der Arbeiterführer langsam und sicher de Organismus der Wirtschaft. Die theoretische Waffe der einen ist die gelehrte "liberale" Nationalökonomie, welche die öffentliche Meinung übe Wirtschaftsfragen formt und sich beratend und bestimmend in die Gesetzgebung mischt, die der anderen das kommunistische Manifest, mit dessen Grundsätzen von der linken Seit aller Parlamente aus ebenfalls in die Gesetzgebung eingegriffen wird. Beide vertreten da Prinzip der "Internationale", das rein nihilistisch und negativ ist: Es richte sich gegen die geschichtlichen, grenzsetzenden Formen – jede Form, jede Gestalt is Begrenzung – der Nation, des Staates, der nationalen Wirtschaften, deren Summe nu die "Weltwirtschaft" ist. Sie sind den Absichten der Hochfinanz wie de Berufsrevolutionäre im Wege. Deshalb werden sie verneint und sollen vernichtet werden.

Der Wirtschaftsführer, der Kenner des Wirtschaftslebens, ist vom Parteiführe verdrängt worden, der nichts von der Wirtschaft und um so mehr von demagogische Propaganda versteht. Er herrscht als Bürokrat in der wirtschaftlichen Gesetzgebung, die den freien Entschluß des Wirtschaftsdenkers ersetzt hat, als Leiter von unzählige Ausschüssen, Schiedsgerichten, Konferenzen, Ministerialbüros und wie die Formen seine Diktatur sonst heißen mögen.

Die kleine Sorge in Gestalt von "Problemen" der Mode, der Küche, de ehelichen und unehelichen Liebesgezänkes und vor allem der Langeweile, die zum Überdru am Leben führt, wird zu lächerlicher Wichtigkeit emporgetrieben. Man macht au Vegetarismus, Sport, erotischem Geschmack eine "Weltanschauung". Man begeh Selbstmord, weil man das ersehnte Abendkleid nicht bekommen hat oder weil man sich übe Rohkost und Ausflüge nicht einigen kann. Oswald Spengler

Deutscher Philosoph und Kulturkritiker

in "Jahre der Entscheidung"

Wahlverwandschaften

Wandrer, willst nach Flandern wandern?

Muß du durch gemischte Zonen,

wo – nebst allzu vielen Andern –

wallische Wallonen wohnen.

Flanderns Hauptstadt hieß einst Brüssel,

reimte sich auf Rüssel, Schlüssel.

Heute mußt "Brüssell" du sagen, -

liegt den Flamen schwer im Magen.

In "Brüssell" betreibt ein Michel

pharisäisches Gestichel.

Klar, kein grader Michel ist er,

denn "Mischell" heißt der Minister!

Aufgegangen ist der Samen.

Kuschen, zahlen müssen Flamen,

abkassieren tun die Andern, –

so geschieht’s nicht nur

in Flandern ...

Gonzalo de Braganza

 
     
     
 
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