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Polens ehemaliger Staatspräsident Lech Walesa überschüttet die Brüder Kaczynski, die als Premier und Präsident derzeit sein Land anführen, im „Spiegel“ vom 17. Juli mit Hohn und Spott wegen deren Reaktion auf die Satire in der „taz“ („Polens neue Kartoffel“):

„Das sind Leute mit sehr begrenztem Sinn für Humor und mit vielen Komplexen. Mir ist das peinlich … Ich habe sie damals aus meiner (Präsidenten-) Kanzlei geworfen, weil ich erkannt hatte, daß sie mehr kaputt machen als konstruktiv zustandebringen. Ich glaube kaum, daß sie das Ende der Legislaturperiode erreichen.“

 

Die „Braunschweiger Zeitung“ vom 17. Juli freut sich über die deutlichen Worte von Bundespräsident Horst Köhler:

„Köhler hat die Mitglieder der Großen Koalition abgewatscht. Er wirft ihnen vor, vor allem Partei-Interessen zu verfolgen und sich in Sandkastenspielen zu verlieren, anstatt das Land wirklich voranzubringen … Es ist eine wahre Freude. Köhler tut gut daran, dem Klein-Klein in Berlin nicht tatenlos zuzusehen.“

 

Die „Lübecker Nachrichten“ vom 14. Juli mokieren sich über den Ablauf des Bush-Besuchs in Deutschland:

„Daß die Freundschaft mit dem großen Bruder jetzt fast DDR-mäßig mit … Jubeldeutschen inszeniert werden mußte, zeigt, daß die Kanzlerin auch in der Außenpolitik aufpassen muß, nicht an der Mehrheit ihrer Bürger vorbeizuregieren.“

 

Von Kartoffeln und Erdäpfeln

Da schaffte es kürzlich ein vorlautes Blatt,

die Nachbarschaft arg zu verkohlen:

Man stempelte einen der Zwillinge glatt

als neue Kartoffel von Polen!

Der Ausdruck war leider semantisch verfehlt,

weil Katschka ja Ente bedeutet

und Federvieh nicht als Gemüseart zählt –

auch wird es gerupft, nicht gehäutet.

Noch weniger war es politisch korrekt
,

weil offenbar keiner beachtet,

daß ewige Schuld im Kartoffelbau steckt,

wenn den man im Zeitgeist betrachtet:

Denn Preußen verdankte den Aufstieg vordem

der Knolle im märkischen Sande –

na klar bringt ihr Name ein Bauchweh-Problem

bis heute in Polen zustande!

Den Ösis wär’ nie so ein Schnitzer passiert,

weil die lieber „Erdäpfel“ sagen,

und was als Salat man zum Schnitzel serviert,

liegt nicht wie „Kartoffel“ im Magen.

Man meidet zudem, auf Grammatik gestützt,

gekonnt diplomatischen Kater,

denn „Erdäpfel“ wird nur in Mehrzahl benützt

– bei Zwillingen wirklich probater.

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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