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Weniger Geld für die Kriegsgräberfürsorge

 
     
 
Die Bundesrepublik Deutschland hat mit den Ländern, in denen deutsche Soldate während des Zweiten Weltkrieges kämpften und fielen, 40 zwischenstaatliche Verträg geschlossen, in denen sie sich verpflichtet, für die deutschen Kriegsgräber im Auslan nach den Grundsätzen des humanitären Völker- und des allgemeinen Menschenrechte
s zu sorgen. Mit der Durchführung der Aufgaben hat sie den Volksbund deutsch Kriegsgräberfürsorge beauftragt.

Dieser über zweihunderttausend Mitglieder umfassende wahre Volksbund, gegründet nac dem Ersten Weltkrieg, hat sogleich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges damit begonnen Hunderte neuer Kriegsgräberstätten anzulegen. Diese Arbeit ist im Westen, Süden un Norden abgeschlossen.

Seit der Wende im Osten ist es nun auch möglich, nachdem zwanzig weitere Verträge mi den Staaten des ehemaligen Ostblocks geschlossen wurden, dort deutsche Kriegsgräber zu suchen, die Überreste der Toten zu bergen, Friedhöfe anzulegen und unsere Gefallene menschenwürdig zu bestatten. Der Volksbund pflegt die Gräber, erfüllt Angehörige Wünsche nach Fotos der Grabstätten, gibt Auskünfte, vermittelt Reisen an die Gräber gewinnt von Jahr zu Jahr mehr Jugendliche vieler Nationen, die gemeinsa Gefallenenfriedhöfe pflegen, und richtet in jedem Jahr die offiziellen Feiern des Bunde und der Länder zum Volkstrauertag aus.

In der DDR hat man die gefallenen Deutschen bis zur Wende diskriminiert. Die auf de Schlachtfeldern der letzten Kriegswochen gefallenen Deutschen wurden nur zum geringen Tei bestattet; in den meisten Fällen verscharrte man sie an Ort und Stelle, warf die Toten in Bombentrichter und Straßengräben, die dann zugeschüttet wurden. Jetzt stößt ma allenthalben auf die Überreste der Gefallenen, die dann der Volksbund in angemessene Form beerdigt. In der DDR war es verboten, der deutschen Gefallenen zu gedenken; die damalige Verehrung galt allein Stalins Rotarmisten. Angehörige durften nicht einmal bei Volksbund in Kassel Erkundigungen über im Westen gefallene Brüder, Väter, Söhn einziehen.

Der Volksbund finanziert sich zu über neunzig Prozent aus Mitgliedsbeiträgen un Spenden. Nicht einmal zehn Prozent der notwendigen Mittel wurden bislang aus de Bundesetat bestritten – ein in Europa wohl einmaliger Vorgang, ist es doch fas überall Sache des Staates, die Gräber der gefallenen Soldaten zu betreuen. Und diese geringe Anteil unseres Staates wird jetzt noch weiter gekürzt!

Damit wird offenbar das Signal dafür gegeben, daß sich der Bund aus der Fürsorg für die Gräber der deutschen Gefallenen allmählich zurückziehen will. Er nähert sic der Auffassung der ehemaligen DDR-Regierung an.

Jedermann sieht ein, daß angesichts der Schulden des Staates und der noch nich abzuschätzenden Forderungen des Auslandes die Bundesregierung sparen muß. Wo sie abe spart, das ist eine politische Entscheidung. Das Knausern mit Mitteln für unser Gefallenen geschieht zur selben Zeit, in der die Bundesregierung ein Vielfaches de eingesparten Mittel einsetzt, um sowjetische Ehrenmale zu restaurieren und zu unterhalten Der für derartige Fragen zuständige Staatsminister Naumann führte aus, der Bund hab 1999 acht Millionen DM zur Verfügung gestellt, um die drei riesigen sowjetische Siegesmale in Berlin zu restaurieren; nach Schätzungen von Fachleuten sind weitere 3 Millionen DM erforderlich, weil beim Bau gepfuscht worden ist und die Ehrenmale für die Rotarmisten sonst vom Verfall bedroht wären. Es ist davon auszugehen, daß die Gelde fließen werden
U. Meixner


 
     
     
 
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