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Wie Joschka der Scheinriese Lummerland Kummer macht

 
     
 
Wer erinnert sich nicht an Jim Knopf und Lukas, den Lokomotivführer. Ihre Insel hieß Lummerland. Sie hatte zwei Berge. Regiert wurde das Eiland von König Alfons dem Viertelvorzwölften. Jim Knopf, Lukas und Emma, die Lokomotive, mußten die Insel aus Platzgründen verlassen. Ihr Weg führt sie nach China. Dort trafen sie Tur-Tur, den Scheinriesen. Der war zwar real so groß wie jede andere Figur. Wenn man sich von ihm entfernte, schien er allerdings größer zu werden. Die Geschichte schrieb Michael Ende. Inszeniert wurde sie - mit Marionetten - von der Augsburger Puppenkiste.

Die Parallelen zur Gegenwart verblüffen. Mal abgesehen davon, daß nicht immer klar ist, wer bei der Berliner Puppenkiste die Fäden zieht. Man ersetze lediglich Lummerland durch Deutschland. Legitim
er Nachfolger von König Alfons dem Viertelvorzwölften ist Gerhard der Fünfminutenvorzwölfte. Ersetzt man dann noch Emma durch die Magnetschwebebahn Transrapid, ist man tatsächlich mitten in der Gegenwart! Auch der Transrapid fand bei uns keinen Platz. Er mußte daher nach China ausweichen. Dorthin würde Gerhard der Fünfminutenvorzwölfte am liebsten schon wieder Waffen liefern. Fehlt eigentlich nur noch Tur-Tur, der Scheinriese. Mit einem Scheinriesen wäre die Inszenierung der Berliner Puppenkiste tatsächlich komplett.

Doch fehlt Tur-Tur wirklich? Haben wir nicht auch einen veritablen Scheinriesen? Und das sogar mitten unter uns? Qualifiziertester Kandidat für die Rolle des Scheinriesen ist unser allseits beliebter Außenminister Joschka Fischer. Ein Mann, der neben einer Taxi-Lizenz keinerlei Zeugnis vorweisen kann. Weder eines der Reife noch ein anderes. Und das in Deutschland, wo jeder Fischer vom Ufer weg sofort verhaftet wird, wenn er keinen Angelschein besitzt. Trotzdem oder gerade deswegen war Joschka Fischer bis vor kurzem beliebtester Politiker zwischen Flensburg und Oberammergau. Er kam buchstäblich aus dem Nichts. In Amerika wird man vom Tellerwäscher zum Millionär. In Deutschland vom Steinewerfer zum Politiker. Ob er mit seiner bislang nur in Teilen beleuchteten Historie auch in Amerika im State Department säße, ist mehr als fraglich. Doch keiner kann so betroffen gucken und mit ernster Stimme die leersten Worthülsen dreschen. Ein typisch deutscher Werdegang. Viele Bürger haben ihn gerade für diesen erstaunlichen Aufstieg bewundert. Seine JoJo-Karriere ,,vom wandelnden Faß zum laufenden Asketen" und zurück zum Faß können viele Menschen nachempfinden. Wer erinnert sich nicht an das Bild nach der Flutkatastrophe in Südostasien? Da sah er aus wie das Fleisch gewordene Gummimännchen einer großen französischen Reifenfirma. Das schaut aber nicht so betroffen.

Wofür steht der Grüne Fischer heute? Insbesondere nach den Kriegseinsätzen auf dem Balkan und am Hindukusch? Zu den Waffen für China hört man von ihm windelweich, er sei "skeptischer". Jetzt stellt sich heraus, daß er politisch sehr zielgenau agieren kann. Für einen Vortrag bei Medien- und PR-Profi Hunzinger ließ er sich dereinst nicht etwa 20.000 D-Mark zahlen. Nein, 19.999 D-Mark sollten es sein. Damit mußte das Geld nämlich nicht als Parteispende angegeben werden. Es fehlte genau eine D-Mark zur Deklarationsgrenze. Das gilt in Deutschland inzwischen offenbar parteiübergreifend als "politisch korrekt". Die Grünen sind mit ihrem Scheinriesen Fischer inmitten der verfilzten deutschen Parteienlandschaft angekommen. Politisch sehr zielgenau! Seine aktive Rolle im Visa-Skandal mußte er inzwischen eingestehen. Er habe persönlich Fehler gemacht und bekenne sich zu seiner ",Minister-Verantwortung". Unter Verantwortung versteht man jedoch eigentlich die Bereitschaft, bzw. Pflicht, die Folgen für eigene oder fremde Handlungen zu tragen. Früher trat ein Minister nach persönlichen Fehlern zurück. Joschka Fischer definiert mit seinem Aussitzversuch politische Verantwortung neu. Der Scheinriese trägt auch die Verantwortung offensichtlich nur scheinbar. Er spricht über sie, trägt sie aber nicht wirklich! Da trifft es sich gut, daß er Außenminister ist.

Der Scheinriese Fischer wächst mit der Distanz zum Betrachter. Je weiter er sich entfernt, desto größer erscheint er. Kein Wunder also, daß man ihn mitten unter uns einfach übersieht.
 
     
     
 
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