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Wolgabulgaren

 
     
 
Das türkische Volk der Wolgabulgaren verdankt seine Entstehung einem kriegerischen Ereignis. Im Jahre 679 eroberten die ebenfalls turkstämmigen Chasaren das Reich der Bulgaren am Asowschen Meer. Ein großer Teil der nach dieser Niederlage nun führungslosen Bevölkerung wanderte nach Westen und fand südlich der Donau eine neue Heimat im heutigen Bulgarien. Diese westlichen Bulgaren gingen als Protobulgaren in die Geschichte ein. Ein kleinerer Teil wandte sich nach Osten und kam bis an die mittlere Wolga, wo sie sich als Vasallen der Chasaren niederließen und ihre neue Hauptstadt Bulgar errichteten. Das an der Wolga entstandene Bulgarenreich kam jedoch erst zu größerer Bedeutung, als der Großfürst von Kiew das Chasarenreich zerstörte; dies geschah in den Jahren 965-69. Die nun politisch völlig selbstständigen „Wolgabulgaren“ erfreuten sich bis ins 14. Jahrhundert eines beträchtlichen Wohlstands, nahmen den Islam an und schrieben ihre Sprache, das Wolgabulgarische, in arabischer Schrift. Als die Mongolen 1236 die Hauptstadt Bulgar eroberten, sahen sie von der Zerstörung des ihnen schutzlos ausgelieferten Reiches ab und ließen es als Vasallenstaat bestehen. Dies war ein Glücksfall, von dem auch die ihnen benachbarten finnisch-ugrischen Völker wie die Mordwinen und Udmurten profitierten. Das Wolgabulgarische ist nur in Grabinschriften aus der Zeit nach dem Mongolensturm erhalten geblieben.
 
     
     
 
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