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Akzente gesetzt

 
     
 
Als O. (Otto) E. (Eduard) Hasse 1974 das Große Verdienstkreuz erhielt, wurde ein Schauspieler geehrt, der zu den Stillen im Lande gehörte. Daß nicht die Anzahl der Rollen für die Beurteilung eines Schauspielers und auch für seine Publikumsgeltung von Bedeutung sein muß, daß vielmehr das künstlerische Gewicht der Einzelleistung den Ausschlag geben kann, hat Hasse bewiesen, den wir nicht in einer schier endlosen Reihe von Filmen sahen und dessen Name dennoch einen hohen Klang hatte.

Der Schauspieler wurde am 11. Juli 1903 in Obersitzko bei Posen geboren, brach das Jurastudium ab und besuchte die Max-Reinhardt-Schule in Berlin. Seine Laufbahn führte ihn über Berlin für drei Jahre nach Breslau. Von Breslau kam er wieder nach Berlin, war danach mehrere Jahre in München tätig, um über Prag wiederum nach Berlin zu kommen, wo der eingefleischte Junggeselle auf der Bühne Triumphe feierte. Der Steuermann in dem Hans-Albers-Film "Peer Gynt" (1934) wird häufig als erste Filmrolle von O. E. Hasse angegeben. Längst zuvor hatte er jedoch in Streifen wie "Peter Voss, der Millionendieb", "Kreuzer Emden", "Muß man sich gleich scheiden lassen?", "Fräulein Hoffmanns Erzählungen" und "Die vertauschte Braut" mitgewirkt. In dem Stummfilm "Der letzte Mann" (1924) war er in der Statisterie zu finden.

Auch nach 1945 hatte der deutsche Film Rollen für O. E. Hasse parat. Er drehte zudem in Hollywood unter der Regie von Anatole Litvak ("Entscheidung vor Morgengrauen") und Alfred Hitchcock ("Ich beichte" als Partner von Montgomery Clift), seine eigentliche Entdeckung als Filmschauspieler blieb aber immer noch aus.

Erst dem Regisseur Alfred Weiden
mann gelang es, den Mimen zum individuellen Erfolg zu führen, als Hasse als Canaris in dem gleichlautenden Film eine Glanzleistung bot (1954). Für seine Darstellung wurde der Schauspieler mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Akzente setzte er auch in den Streifen "Alibi", "Der gläserne Turm", "Der Arzt von Stalingrad", "Der Maulkorb", "Die Letzten werden die Ersten sein", "Solange das Herz schlägt", "Frau Warrens Gewerbe", "Die Ehe des Herrn Mississippi", "Lulu" und dem in Frankreich entstandenen Film "Arsène Lupin" sowie "Spuren in die Vergangenheit". 1976 erkrankte O. E. Hasse in Düsseldorf nach der Premiere des Theaterstückes "Sonny Boy" schwer an einem Lungenemphysem. "Ich bin ja dem Tod von der Schippe gesprungen", so damals Hasse. Er stand bereits 1977 unter der Regie von Alfred Weidenmann für den Fernsehfilm "Der sanfte Schrecken" wieder vor der Kamera.

Am 12. September 1978 ging der Lebensweg von O. E. Hasse in Berlin zu Ende, in der Stadt, die er so liebte.

O. E. Hasse: Der große Schauspieler stammte aus Posen
 
     
     
 
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