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Awaren

 
     
 
Unter dem Namen Awaren (Avaren) kann zweierlei verstanden werden. Erstens ein den Hunnen verwandtes tatarisches Reitervolk der Spätantike und des frühen Mittelalters, das aus Mittelasien an die untere Donau vorgestoßen war und im Bund mit den Langobarden das Gepidenreich vernichtete. Nach dem Abzug der Langobarden nach Italien errichteten die Awaren 570 n. Chr. in Ungarn ein mächtiges Reich, das die Franken bedrohte und das erst Karl d. Gr. 791-796 zerstörte. Nachdem sein Sohn Pipin dann auch ihr Hauptlager an der Theiß erobert hatte, gingen ihre Reste in den Slawen und Ungarn auf oder zogen sich nach Osten zurück. Zum Zweiten bezeichnet der Name Awaren (Avaren), ein turksprachiges Volk im Nordostkaukasus, von dem in Daghestan fast eine halbe Million und in Aserbeidschan mehr als 100 000 leben. Das Awarische ist eine daghestanische Eigensprache, die zu den kaukasischen Sprachen gehört und seit 1938 mit kyrillischen Buchstaben geschrieben wird. Ursprünglich waren die Awaren Christen, wurden aber in osmanischer Zeit islamisiert und sind sunnitische Muslime. Im 17. und 18. Jahrhundert bildeten sie ein mächtiges Khanat, das 1864 nach langen Kämpfen von Russland unterworfen wurde. Den Awaren werden in den gleichen Siedlungsgebieten auch folgende engverwandte Völkerschaften zugerechnet: die Awacher, Bagulaler, Botlicher, Godoberier, Andier, Tschamalaler, Karataer, Tindaler, Didoer, Kaputschiner, Kohwarschiner, Hunsal, Bescheta, Ginuch und Artschin. Mit diesen Völkern bilden die Awaren das bestimmende Element im heutigen Daghestan.
 
     
     
 
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