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Barockmaler Michael Willmann

 
     
 
Die preußische Kunstgeschichte ist nicht gerade reich an Malern des Barock. Und doch muß in diesem Zusammenhang der Name eines Künstlers genannt werden, der in dieser Epoche besonders hinreißende Bilder schuf: Michael Willmann, oft auch schlesischer Rafael oder schlesischer Rubens genannt. Willmann hat sich in Schlesien einen Namen gemacht; das Licht der Welt jedoch erblickte er 1630 im ostdeutschen Königsberg, wo sein Vater ebenfalls als Künstler wirkte.

Nach ersten Unterweisungen bei dem Vater zog es den jungen Michael in die Fremde. In den Niederlanden begegnete er Gemälden von Rembrandt, Rubens und van Dyck. In Prag gewann er neue Eindrücke in der berühmten Bildergalerie Rudolfs II. auf dem Hradschin.

In Breslau schließlich trifft er auf den Abt Arnold Freiberger vom Kloster Leubus – eine schicksalhafte Begegnung, wie sich später herausstellen sollte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin geht Willmann endgültig nach Schlesien, wo er in Abt Freiberger einen wohlgesonnenen Auftraggeber findet. Willmann, der inzwischen zum Katholizismus übergetreten ist, wirkt in Leubus mehr als vier Jahrzehnte lang als Maler. Am 26. August 1706, vor nunmehr 290 Jahren, stirbt der Königsberger im schlesischen Leubus; er wird in der Gruft der Klosterkirche beigesetzt.

In den vier Jahrzehnten seines unermüdlichen Schaffens hat der Ostpreuße in Schlesien eine große Zahl seiner bekanntesten Werke   geschaffen.   Ölgemälde
, die heute vor allem in den Museen von Warschau und Breslau zu finden sind, aber auch Fresken in den Abteien von Grüssau und Leubus, die allerdings wegen ihres schlechten Zustands Gefahr laufen, unwiederbringlich verloren zu gehen.

In einer 1994 im Würzburger Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn erschienenen Monographie über Michael Willmann hebt Prof. Dr. Hubertus Lossow, fundierter Kenner des Werkes, die Bedeutung des Barockmalers hervor. Er habe die biblischen Szenen mit unerbittlichem Realismus dargestellt "und zugleich mit Pathos erfüllt, das den Betrachter ... unmittelbar ergreift.

Ja, der Realismus der Darstellung wird, insbesondere in den Bildern vom Martyrium der Heiligen, so gesteigert, daß er zum Mittel des Ausdrucks wird. Darin aber liegt eine entscheidende Qualität seiner Bilder, die allerdings nicht greifen würde, wenn nicht die rein malerischen Qualitäten hinzukämen." Lossow nennt Willmann "eine eigenständige Persönlichkeit großen Formats, die nicht nur in der schlesischen, sondern sehr wohl in der deutschen Kunstgeschichte ihren Platz zu beanspruchen hat".

 
     
     
 
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