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Bildung - ein ungenutztes Privileg

 
     
 
Fremde Herkunft ist in Deutschland zunehmend gleichbedeutend mit schlechter Bildung. Bei der Lehre geht der Anteil nichtdeutscher Jugendlicher zurück, obwohl sie einen wachsenden Teil der Jugend ausmachen. Rund ein Zehntel der 15- bis 18jährigen sind inzwischen Ausländer, aber nur fünf Prozent der Auszubildenden sind ausländische Lehrlinge. 1993 waren es noch acht Prozent. Bei den höheren Schulformen gibt es aber keinen relevanten Anstieg zu verzeichnen. Desintegration droht so zur deutschen Bildungsbilanz zu werden.

Erst im Zusammenhang mit dem, was nach der Schule kommt, wird das Ausmaß der Problematik sichtbar: 68 Prozent aller arbeitslos
en Ausländer in Deutschland waren 2003 zwischen 25 und 45 Jahren alt. Eine Hypothek für sie, die Gesellschaft sowie den Sozialstaat. Denn wenn sie, die eigentlich beste Chancen am Arbeitsmarkt haben sollten, untätig sind, kann dies kaum für gelungene Integration sprechen - auch wenn die unter 20jährigen arbeitslosen Ausländer nur 1,6 Prozent aller ausländischen Arbeitslosen ausmachen. Die Arbeitslosenstatistik junger "Migranten" ist nur eine Seite. Sozialhilfe und die Abhängigkeit von ihr spielen im Leben vieler dieser Jugendlichen und Kinder eine noch größere Rolle. Die bis 21jährigen sind besonders von der stützenden Hand des Staates abhängig. Ihre Quote an den ausländischen Sozialhilfeempfängern beträgt 38 Prozent. 32 Prozent der ausländischen Sozialhilfeempfänger sind zwischen 21 und 40 Jahren alt. In dieser traurigen Statistik spielen EU-Bürger allerdings nur eine geringe Rolle - zehn Prozent der ausländischen Sozialhilfeempfänger kommen aus der Union, neun Prozent sind Asylbewerber und 80 Prozent "sonstige Ausländer", darunter vor allem türkische Staatsangehörige, viele von ihnen unter 30 Jahren. Junge Türken stellen auch das Gros ausländischer Schüler an allgemeinbildenden Schulen (418.000 2003 / 2004). Die EU insgesamt stellt 147.000 Schüler in dieser Schulform. Von der 5. bis 13. Klasse stammt so jeder Zwölfte aus einer Zuwandererfamilie.

Der Trend zur Hauptschule ist bei den Schülern fremder Herkunft ungebrochen. Ihr Anteil ist mit über 18 Prozent aller Schüler dieser Schulform deutlich höher als der Vergleichsanteil deutscher Schüler, auch schaffen 19 Prozent der ausländischen Schüler nicht mal diesen Abschluß. Besonders wenig in einer Berufsausbildung sind türkische Jugendliche. Gründe für die Mißverhältnisse sind offenbar nicht vorrangig die gern angeführte "Diskriminierung", sondern mangelnder Ehrgeiz und Rückhalt in manchem sozialen Umfeld. Daß ausländische Schüler vorrangig auf die Hauptschule gehen, hat sich nämlich trotz entsprechender Bemühungen der letzten zehn Jahre nicht geändert. Fast jeder fünfte Hauptschüler hat Eltern mit fremdem Paß - von Integration kann so kaum die Rede sein. In großstädtischen Schulbezirken findet sie sogar "umgekehrt" statt (dieberichtete). Junge Ausländer schaffen insgesamt deutlich seltener als Deutsche das Abitur (9 zu 25 Prozent) oder einen Berufsabschluß.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Bei ausländischen Studenten ist Deutschland beliebt. Vor allem technische Ausbildungsgänge kommen an (über 15 Prozent von 318.000 Studierenden dieser Fachrichtung). Ebenso hoch im Kurs steht Kunst. SV
 
     
     
 
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